Hunderte schockierter Anwohner und Touristen beobachten gestern im englischen Weston-super-Mare ein trauriges Schauspiel: die historische Seebrücke des Badeortes am Atlantik ging komplett in Flammen auf. Der Kampf der rund 30 Feuerwehrmänner der Stadt war vergeblich: das historische Bauwerk brannte bis auf sein Grundgerüst nieder, glücklicherweise kamen jedoch keine Personen zu Schaden. Mit der Seebrücke verliert der Ort seine größte Touristenattraktion. Erst kürzlich war die „Grand Pier“ für umgerechnet 1,3 Millionen Euro restauriert worden.

Fassungslosigkeit auf den Gesichtern, wohin man schaut. Was als kleiner Brand um sieben Uhr morgens begann, entwickelte sich in der Hitze des aufkommenden Tages schnell zur Katastrophe. Die Flammen griffen von einer Ecke auf den Rest des Gebäudes über, dunkle Rauchwolken verdunkelten den Himmel und schließlich blieb von dem just restaurierten Schmuckstück des Badeortes Weston-super-Mare gerade einmal ein verkohltes Gestell über. Die Polizei kann eine Brandstiftung nicht ausschließen, offenbar breitete sich das Feuer von einem Raum mit zahlreichen Friteusen aus.

Die 130 Meter lange Seebrücke, der sogenannte „Grand Pier“ war bereits 1930, 26 Jahre nach seiner Fertigstellung, einmal komplett abgebrannt und wieder aufgebaut worden. Es war die Hauptattraktion des auf den Tourismus angewiesenen Weston-super-Mares, beherbergte unter anderem Karussells, eine Go-Kart-Bahn und eine große Spielhalle. Nun bangt das Seebad um seine Zukunft. Bereits vor dem Brand waren die Besucherzahlen des Atlantikortes deutlich zurückgegangen, weil Gäste zunehmend auf ausländische Billigziele auswichen. Ob die unter Denkmalschutz stehende Grand Pier wieder aufgebaut werden kann, ist noch ungewiss. Fachleute gehen von horrenden Investitionssummen aus.