Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Flugsuchmaschine Skyscanner hat neues Licht in das Dunkel des sogenannten Mile High Clubs gebracht. Wie, den Club kennen Sie nicht? Keine Sorge, mit dieser Wissenslücke sind Sie nicht alleine und wahrscheinlich übersteigt die Anzahl der Mythen und Phantasiegeschichten über die angeblichen Mitglieder und deren Erlebnisse in diesem Club den Wahrheitsgehalt um ein Vielfaches. Um aber auch in diesem Blog ein wenig zur Aufklärung beizutragen, hier eine Erläuterung aus der Enzyklopädie Wikipedia: „Mile High Club, auch MHC genannt, ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Menschen, die an Bord eines im Flug befindlichen Luftfahrtzeuges Sex mit einem Partner hatten.“ Um keinerlei Zweifel aufkommen zu lassen, sollte die Flughöhe dabei jedoch mindestens eine nautische Meile (1.852 Meter) betragen.

Skyscanner hat nun bei einer Umfrage unter mehr als 700 Flugbegleitern herausgefunden, dass Britische Reisende die wohl größte Vereinigung in diesem Club darstellen, gefolgt von Australiern, Deutschen, Franzosen und Brasilianern. Vergeblich sucht man in dieser Top 5-Rangliste überraschenderweise nach den Italienern, die doch ansonsten gemeinhin für ihre amourösen Verführungskünste bis in höchste Politikerkreise bekannt sind.

Die Umfrage macht natürlich neugierig, einige interessante Fragen bleiben bei den von Skyscanner in Umlauf gebrachten Zahlen jedoch offen. Wie viele der täglich etwa drei Millionen Passagiere neigen denn nun wirklich zu Liebesspielen über den Wolken und gibt es etwa Unterschiede in den einzelnen Buchungsklassen. Denn eines dürfte auch dem Normalreisenden, der jetzt vielleicht ins Träumen gerät, klar sein: in der Economy Class ist das Umfeld dafür – sowohl am Platz als auch auf den Toiletten – denkbar uncool. Besser haben es da schon die Passagiere der Business- und First Class, in denen es teilweise schon richtige Separées und auch zu Betten umfunktionierbare Luxussitze gibt. Gänzlich ungestört und ungehört ist man allerdings auch hier nicht und die Crewmitglieder haben ein durchaus wachsames Auge auf die Fluggäste. Denn erwünscht sind Liebesgeräusche mit Rücksicht auf andere Fluggäste natürlich nicht. Mittlerweile sollen allerdings auch schon einzelne kleinere (Privat-)Airlines diese Marktlücke erkannt haben und entsprechende Sex-Flüge anbieten, bei denen die Passagiere das Flugzeug nahezu exklusiv für sich buchen und damit ein Minimum an Diskretion wahren.

Bleibt schlussendlich die Frage, ob es sich bei diesem Mile High Club – den es offiziell übrigens überhaupt nicht gibt – vor allem um Prahlereien irgendwelcher Möchtegern-Casanovas oder um Stoff für Verfilmungen in entsprechenden Genres handelt. Eines allerdings gibt die Umfrage doch noch preis: ein großer Teil der Flugbegleiter/-innen selbst ist nicht frei von Annäherungsversuchen der Passagiere, denn immerhin drei Viertel der befragten Crewmitglieder gaben an, dass sie während des Fluges schon nach einer Verabredung gefragt wurden – 14 Prozent nahmen das Date sogar an.