Puerto Rico

Mit einer Fläche von knapp 9.000 Quadratkilometern ist Puerto Rico zwar nach Kuba, Hispaniola und Jamaika die kleinste Insel der Großen Antillen, aber dennoch die viertgrößte Insel der Karibik. Sie erstreckt sich über eine Länge von etwa 150 Kilometern und eine Breite von durchschnittlich 60 Kilometern. Westlich des Eilands schließt sich die Insel Hispaniola (Dominikanische Republik und Haiti) an, während im Osten die Kleinen Antillen mit den Virgin Islands beginnen. Auf Puerto Rico leben etwa 4 Millionen Einwohner, von denen rund 450.000 in der Hauptstadt San Juan im Nordosten der Insel beheimatet sind.

Purto Rico (Deutsch: „reicher Hafen“) gehört zu den wohlhabenden Inseln der Karibik – und das in jeder Hinsicht. Der Inselstaat, welcher sich politisch und wirtschaftlich eng an die USA angelehnt hat, bietet Urlaubern und Einheimischen neben einer nahezu perfekten Infrastruktur einen außerordentlichen Reichtum an landschaftlichen Schönheiten und kulturellen Höhepunkten. Weit über 400 Kilometer der Küstenlinie bestehen aus Sandstränden, von denen einige ohne Übertreibung das Prädikat „einmalig schön“ verdienen“. Bei der Vielzahl der Strände findet jeder Urlauber etwas nach seinem Geschmack – vom sehr gut besuchten, öffentlichen Badestrand mit allen Annehmlichkeiten, die man sich wünschen kann (Strandbuden, Restaurants, Rettungsschwimmer, etc.) über private Hotelstrände bis hin zu einsam gelegenen Buchten, die man zum Teil nur über schmale Dschungelstraßen erreichen kann. Die Badetemperaturen auf Puerto Rico sind das ganze Jahr über sehr angenehm, aber nur zum Baden ist die Insel eigentlich viel zu schade. Wer hier Urlaub macht, sollte schon bei der Planung und Vorbereitung ein paar Tage für das beeindruckende Hinterland und die vielen kulturellen Schätze, die die Insel zu bieten hat, einplanen.

Trotz der hervorragenden touristischen Voraussetzungen gehört der Inselstaat derzeit noch nicht zu den am meisten besuchten Eilanden – zumindest nicht seitens der europäischen Gäste. Das mag zum einen daran liegen, dass sich das Land – auch in seiner touristischen Ausrichtung – sehr stark am amerikanischen Markt und Geschmack orientiert und zum anderen daran, dass Puerto Rico für europäische Gäste vor allem als ein interessantes Zwischenziel im Rahmen einer der vielen Karibikkreuzfahrten gilt, die hier für einen Tag Halt machen. Sehr schnell wird aber auch jedem Kreuzfahrtgast klar, dass es kaum möglich ist, Puerto Rico auch nur ansatzweise an einem Tag wirklich kennen zu lernen.

Entdeckt wurde Puerto Rico im Jahre 1493 während der zweiten Reise von Christoph Kolumbus, der die Insel zunächst auf den Namen San Juan Bautista taufte. Als Kolumbus das Land entdeckte, lebten hier vorwiegend Taíno Indios, welche die Insel schon vor über 2.000 Jahren besiedelt haben sollen. Als die Spanischen Besatzer feststellten, daß Puerto Rico sehr reich an Bodenschätzen war, deklarierten sie die Insel als Spanisches Herrschaftsgebiet, vertrieben die einheimischen Taínos und verschifften afrikanische Sklaven als Arbeitskräfte zur Ausbeutung der Insel hierher. Die Sklaverei wurde auf Puerto Rico 1873 abgeschafft, im Jahr 1897 erlangte die Insel vollständige Autonomie, jedoch wurde sie bereits ein Jahr später schon wieder besetzt. Im Rahmen des spanisch-amerikanischen Krieges eroberten die USA Puerto Rico und setzten ihre Ansprüche auf die Insel im Vertrag von Paris auch formal durch. Spanien mußte seinen Besitzanspruch aufgeben und bereits zwei Jahre später erhielt Puerto Rico eine eingeschränkte amerikanische Staatsbürgerschaft. Die ersten freien Wahlen fanden 1948 statt, 1952 erhielt die Insel den Status Commonwealth of Puerto Rico, lehnte sich aber immer noch sehr stark an die USA an. Fortan ging die touristische und wirtschaftliche Entwicklung konsequent und stetig voran und der Wohlstand der Bevölkerung lag immer weit über dem Durchschnitt anderer Karibikstaaten. 1967 und 1993 fanden Volkabstimmungen auf der Insel statt, bei der die Bevölkerung entscheiden konnte, ob sie die politische Unabhängigkeit oder lieber bei den USA verbleiben wollte. Die Mehrheit der Bevölkerung entschied sich für den Verbleib bei den USA und hätte Puerto Rico am liebsten sogar als Bundesstaat der USA gesehen, was von den USA jedoch abgelehnt wurde. So ist Puerto Rico von 1952 bis heute assoziierter Bundesstaat der USA, was bedeutet, daß die Einwohner zwar US-amerikanische Staatsbürger sind, jedoch nur eingeschränkte Rechte und Pflichten besitzen (z.B. haben sie weder Wahlrecht noch Steuerpflicht). Dafür wählen die Puertoricaner alle 4 Jahre ihren eigenen Gouverneur.

Kulturell spürt man vor allem in den Städten auch heute noch die koloniale Vergangenheit Puerto Ricos. Allen voran die Hauptstadt San Juan mit ihrer faszinierenden Altstadt „Viejo San Juan“ bietet Sehenswürdigkeiten und kulturelle Höhepunkte en masse. Nicht umsonst gilt San Juan, deren gesamte Altstadt unter Denkmalschutz gestellt wurde, als eine der meistbesuchten Städte der gesamten Karibik. Ausführliche Informationen zu San Juan stellen wir Ihnen in unserem San Juan Special vor.

Auch landschaftlich hat Puerto Rico einiges zu bieten und es ist nur zu empfehlen, die Traumstrände der Insel auch einmal für ein paar Ausflüge ins Inselinnere zu verlassen. Tropische Regenwälder, rauschende Wasserfälle, weite Hochebenen und Wälder, die auf schön angelegten Wander- und Reitwegen durchquert werden können, laden ebenso ein wie kleine, verschlafene Fischerdörfer und üppig blühende Landschaften. Ein besonderer Tipp ist die Strecke Ruta Panorámica, die von Maunabo im Südosten über mehr als 250 Kilometer nach Mayagüez an der Westküste führt. Auch Tierfreunde werden begeistert sein von der Artenvielfalt in den Mangrovenwäldern und Sümpfen Puerto Ricos. Ein besonderes Erlebnis ist sicher auch die Beobachtung der Meeresschildkröten, die zwischen März und September an verschiedenen Stellen der Insel den Strand aufsuchen, um dort ihre Eier abzulegen.

Sportbegeisterte Urlauber finden sowohl an Land als auch im Wasser nahezu alle Möglichkeiten. Die vorgelagerten Korallenbänke und sehr unterschiedlichen Meerestiefen rund um Puerto Rico bieten die Grundlage für eine einzigartige Fauna und Flora und somit beste Voraussetzungen für Taucher. Auch Segler und Surfer kommen voll auf ihre Kosten und an Land bieten zahlreiche ausgewiesene Wege Wanderern und Mountainbikern sehr gute Bedingungen. Erwähnenswert ist sicher auch noch, daß Puerto Rico mit knapp 20 Golfplätzen über die meisten Golfplätze der ganzen Karibik verfügt. Weitere Details zu Sportmöglichkeiten finden Sie auf unseren Puerto Rico Sportseiten.

Puerto Rico ist ein hervorragendes Ganzjahresreisziel. Die Durchschnittstemperaturen liegen ganzjährig zwischen 25°C und 30°C, im Bergland ist es etwas kühler. Die Sonne scheint das ganze Jahr über zwischen sieben und neun Stunden, ausgesprochene Regenzeiten gibt es nicht. Mittlerweile haben auch einige Pauschalreiseveranstalter in Deutschland Puerto Rico in ihr Programm aufgenommen.