„Little Havanna“: Nicht Kuba, aber trotzdem sonnig und spanisch

Miami hat viele Seiten: die Sonnenstadt im US-Bundesstaat Florida gehört nicht nur zu den Fashion- und Highsociety Metropolen des Globus, sondern ist gleichzeitig auch eine der amerikanischen Städte in der die größte Armut herrscht. Ausschlaggebend für die hohe Arbeitslosenquote ist wohl auch die große Zahl an spanischsprachigen Einwanderern die nach Miami kommen: so haben mehr als die Hälfte der Bewohner Miamis lateinamerikanische Wurzeln und geben spanisch als ihre Muttersprache an. Zahlreiche Migranten kommen aus der „nahegelegenden“ Karibikinsel Kuba nach Miami. Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben verlassen flüchten sie vor dem kommunistischen Regime, um in den USA dann ein harten Kampf und Aufenthaltsgenehmigung, Arbeit und Ansehen zu beginnen.

Ein Anlaufspunkt für die kubanischen Flüchtlinge ist das Stadtviertel „Little Havanna“ oder „la pequena Havanna“: Der nach der kubanischen Hauptstadt benannte Teil Miamis gilt als bekanntestes Gemeinschaft von Exilkubanern weltweit. Internationale Bekanntheit erlangte das Viertel im Rahmen seiner sozialen und politischen Festivals. Little Havanna ist mit seinen lebhaften Straßen, lateinamerikanischen Bevölkerung und zahlreichen kulturellen Aktivitäten zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert und zeigt ein ganz anderes Bild von Miami als TV-Formate wie „CSI“ vermitteln wollen. Bei den Kubanoamerikanern wir Tradition groß geschrieben und so findet beispielsweise die Kunst- und Kultur-Messe „Viernes culturales“, an jedem letzten Freitag im Monat im historischen Kern von „Little Havanna“ statt. Das Programm ist gefüllt mit musikalischen Darbietungen, sowie Film und Kunstausstellungen. Zudem werden Einblicke in die lateinamerikanische Küche gewährt.

Nur einmal im Jahr findet in „little Havanna“ das „Calle-Ocho-Festival“ statt, ein öffentliches Straßenfest mit mehr als eine Million Besuchern. Die Veranstaltung ist ein Teil der Karnevalsaktivitäten in Miami und findet auf der so genannten achten Straße statt, die gleichzeitig eine der Hauptattraktionen des Viertels ist: der Fußweg der Stars erinnert an so große lateinamerikanische Persönlichkeiten wie Gloria Estefan.