Rose Hall Great House
Das mächtige Rose Hall Great House, das sich 15 Kilometer östlich von Montego Bay an der Nordostküste Jamaikas befindet, stellt zweifellos das berühmteste Plantagenhaus des Landes dar. Das dreigeschossige Bauwerk wurde im Jahr 1770 von John Palmer im Stil britischer Landsitze auf einem Hügel unweit des Ozeans erbaut und nach seiner Ehefrau Rose benannt. Von hier aus kann man eine herrliche Panoramablicke auf das Karibische Meer und die lange Küstenlandschaft genießen.
Aber natürlich wurde die exponierte Lage nicht wegen der schönen Aussicht ausgewählt: ein paar übrig gebliebene Kanonen zeigen, dass von hier aus feindliche Schiffe, wie etwa von Seeräubern, rechtzeitig ausgemacht und bekämpft werden sollten.
Die imposante Plantagenvilla ist mit einem hervortretenden Mittelbau, einer weitläufigen Terrasse sowie einer doppelläufigen Freitreppe geschmückt. Das Hauptportal wird von einer Art Triumphbogen eingerahmt. Nach einer aufwendigen Restaurierung nach jahrelangem Leerstand erscheint das Haus heute wieder in altem Glanz zu erstrahlen: neben französischen Seidentapeten ist es beispielsweise mit wertvollen Antiquitäten, darunter z. B. Chippendale-Stühle und ein Treppenhaus aus Mahagoni, ausgestattet.
In dem Herrenhaus soll ein gruseliger Hausgeist sein Unwesen treiben. Der Legende nach soll The White Witch of Rose Hall (Die weiße Hexe von Rose Hall), der Geist von Annie Palmer, hier Anfang des 19. Jahrhunderts drei Ehemänner und unzählige Liebhaber ermordet haben. In einer geführten Tour durch das Haus erfährt man Wissenswertes über die Hintergründe dieses Mythos.