Zigarrentouren auf Kuba
Kuba das steht nicht nur für weiße Strände, Oldtimer und Rum. Es steht für viele Kuba-Touristen eben auch für Zigarren und Tabakplantagen. So manch Reisender nimmt den langen Flug von Deutschland teilweise oder ausschließlich der Stumpen wegen auf sich, und macht sich in teils mehrtägigen Touren auf eine Reise in das Reich der Zigarren. Was noch vor Jahren eher abenteuerlustigen oder eingefleischten Touristen mit guten Spanischkenntnissen vorbehalten war, ist heute professionell organisiert und kann, wie der Schnorchelausflug am Roten Meer, gebucht werden.
Zigarren, das ist nach Nickel, Rum und Zucker eines der Hauptdevisensbeschaffungsmittel für Kuba. Die Nachfrage nach dem kubanischen Exportschlager ist ungebrochen hoch und es gibt immer noch viele Zigarrenraucher, die kubanische Zigarren für das Beste halten was man sich rauchbares in den Mund stecken könnte. Mehrere Millionen Exemplare verlassen Kuba jährlich und erfreuen Zigarrenraucher weltweit, mit Ausnahme der Amerikaner.
Wenn man die Entstehung einer Zigarre von Anfang an verfolgen will, dann sollte man sich aufmachen in die Region "Vuelta Abajo" der Provinz Pinar del Rio. Die westlich von Havanna gelegene Region, etwa zwei Autostunden entfernt, ist bekannt dafür, die beste Tabakanbauregion Kubas, wenn nicht der ganzen Welt, zu sein. Dort können Urlauber auf den Tabakplantagen den Anbau des kubanischen Tabaks verfolgen. Einheimische sind gerne bereit, die Besucher mit Informationen zu versorgen und auch Führungen ohne offizielle Guides sind möglich. Wer die Pflanzungen in voller Pracht sehen will, kann dies nur in der Hauptvegetationsperiode von Oktober bis Dezember. Die Erntezeit läuft dann von Dezember bis März und in der Zeit bis September liegen die Felder brach oder werden mit Zwischenkulturen bepflanzt.
Auf den Vega Finas, so nennt man die besten Tabakbaubetriebe, stehen auch die Trocknungsschuppen, in denen die Bauern die geernteten Blätter aufhängen. Zur weiteren Verarbeitung werden die Tabake dann von dort in die Fabriken und Manufakturen verbracht. Die Touren führen die Touristen über holprige Autobahnen und marode Straßen. Wer die Reise auf eigene Faust unternimmt, sollte besonders nachts vorsichtig sein. Kleinwagengroße Schlaglöcher und unbeleuchtete Pferdekarren sind so manch nächtlichem Fahrer schon zum Verhängnis geworden. Besser ist es, sich in den Anbaugebieten eine Unterkunft zu suchen um dann morgens weiter die Plantagen und verarbeitenden Betriebe zu besichtigen.
Wer dann die eigentliche Herstellung der Zigarren beobachten will, sollte sich dann zurück auf den Weg in die Hauptstadt machen. Dort stehen die vielen, immer noch prachtvollen, Fabriken. Es gibt viele davon in der kubanischen Hauptstadt. Teilweise werden die prächtigen Gebäude gar nicht mehr als Fabrik genutzt, dennoch sind sie nach wie vor von majestetischer Anmut und Pracht, auch wenn der Zahn der Zeit seine Spuren teils heftig hinterlassen hat. Eingie der Fabriken sind für Tagesgäste geöffnet, andere wiederum können nur in Absprache oder teils auch gar nicht besichtigt werden. El Laguito zum Beispiel, die Fertigungsstätte der berühmt-berüchtigten "Behike" von Cohiba, steht für Besichtigungen nicht zur Verfügung. Um die die RollerInnen und sich selbst nicht in Verlegenheit zu bringen, sollten die Besichtigungsregeln unbedingt beachtet werden. Oft darf man mit den Rollern selber nicht sprechen und auch fotografieren ist nicht überall erlaubt. Direkt verfolgen können die Besucher in den Fabriken, wie aus den verschiedenen Tabaken dann die Zigarre wird. Das Wickeln der Puppe, so nennt sich das Innere einer Zigarren, und das Einrollen in das äußere Deckblatt werden hier demonstriert und mitunter darf man sich auch selber mal versuchen.
Wer dazu keine Gelegenheit findet oder wer sich die kubanischen Zigarren nicht direkt vor Ort kaufen will oder kann, der findet die kubanischen Luxusprodukte in guten Zigarrenfachgeschäften wie auch in spezialisierten Onlineshops im Internet. Bei seriösen Anbietern kann man sich sicher sein, auch nur die Originale zu kaufen. Denn in Kuba ist nicht alles Cohiba was gelb glänzt.