Montserrat

Montserrat gehört zu den Kleinen Antillen und liegt südwestlich von Antigua und nordwestlich von Guadeloupe. Mit einer Größe von etwas mehr als 100 qkm gehört Montserrat zu den kleineren Inseln der Kleinen Antillen. Auf Montserrat leben heute etwa 5.000 Menschen. Mitte der 90er Jahre war die Bevölkerungszahl noch doppelt so hoch, jedoch verließen Tausende Menschen nach einem verheerenden Vulkanausbruch im Jahr 1997, der weite Teile der Südhälfte der Insel unbewohnbar machte (einschließlich der damaligen Hauptstadt Plymouth), Montserrat.

Christoph Kolumbus entdeckte die Insel 1493 und benannte sie nach einem bekannten, gleichnamigen Kloster in Spanien. 1632 wurde Montserrat von Engländern und Iren besiedelt. Von 1871 bis 1956 gehörte Montserrat zur Föderation der Inseln über dem Winde, 1958 wurde sie Mitglied der Westindischen Föderation. Nach Auflösung der Föderation 1962 entschieden sich die Inselbewohner in einer Abstimmung dazu, britische Kronkolonie zu bleiben.

Seit den 80er Jahren wurde Montserrat mehrfach von heftigen Naturkatastrophen heimgesucht. 1986 fegte der Hurrican „Hugo“ über die Insel und richtete große Schäden an. Im Jahr 1995 begann dann nach über 400 jähriger Pause der Vulkan Soufriere Hills wieder akiv zu werden, was in einem gigantischen Ausbruch im Jahr 1997 gipfelte. 75% der Bevölkerung floh daraufhin von der Insel, die damalige Hauptstadt Plymouth wurde zum großen Teil von einer mehrere Meter hohem Lava- und Ascheschicht bedeckt und mußte aufgegeben werden. Ein Übergangsregierungssitz wurde daraufhin in Brades, am nordwestlichen Ende der Insel errichtet. Der Vulkanausbruch veränderte das Gesicht Montserrats vollständig und zwei Drittel Montserrats (unter anderem der komplette Süden) sind seither Sperrgebiet.

Aufgrund seines vulkanischen Ursprungs mit einem der wenigen noch wirklich aktiven Vulkane in der Karibik, paßt Montserrat so rein gar nicht in das übliche Klischee der meisten Karibikinseln. Lange, weiße Strände sucht man hier vergeblich, denn mit einer Ausnahme (Rendezvous Beach im Norden der Insel) bieten Montserrats Strände vorwiegend perlgrauen Vulkansand. Urlaubsgäste, die vornehmlich einen Badeurlaub verbringen wollen, sollten sich daher besser für eine der anderen Karibikinseln entscheiden.

Dennoch bietet Montserrat gerade wegen seines Vulkanes außerordentlich interessante Urlaubsmöglichkeiten und die Tourismusindustrie hat sich nach den Rückschlägen durch die Naturkatastrophen heute bestens auf die neuen Gegebenheiten eingestellt. Insbesondere Abenteuertouren zum „Vulkan watching“ sind sehr beliebt, denn Montserrat bietet die sehr seltene Gelegenheit, einen aktiven Vulkan von einem sicheren Abstand aus zu beobachten. Besucher können heute alles über seine Geschichte und geologischen Ursprung erfahren sowie ihn von sicheren Positionen aus genau beobachten. Die Schutzzone vor dem Vulkan umfasst den gesamten südlichen Teil der Insel. Von verschieden Positionen aus, ist es möglich den Vulkan und die Zerstörung anzusehen, die, er überall verursacht hat.

Ebenfalls sehr beliebt sind Wanderungen durch die unberührte Gebirgslandschaft im Norden der Insel (am besten mit Führer), wo in den üppigen Regenwäldern Mangos, Papayas, Kokosnüsse und Bananen wachsen. Taucher finden an der Ostküste (nur für erfahrene taucher zu empfehlen) und der Westküste Montserrats einige hervorragende Tauchspots mit schönen Riffen und einem großen Fischreichtum.

Das Unterkunftangebot auf Montserrat ist nicht riesig, bietet aber Möglichkeiten in jeder Preisklasse. Montserrat ist von Deutschland aus fast täglich über Antigua zu erreichen.