Klima und Wetter auf Lanzarote
Lanzarote ist auf demselben Breitengrad wie die Sahara zu finden. Dennoch ist die viertgrößte Insel des Kanarischen Archipels, die rund 140 Kilometer vor der westlichen Küste Marokkos inmitten des Atlantischen Ozeans liegt, aufgrund des kühlen Meeresstroms der Kanaren sowie der stetig wehendes Passatwinde, welche die heiße Luft der Wüste beinahe das ganze Jahr über von dem Eiland fernhalten, durch ein ausgeglichenes und ganzjährig mildes, arides Klima geprägt.
So schwanken die durchschnittlichen Tagestemperaturen zwischen 25 und 29 Grad in den Sommermonaten und 20 bis 23 Grad im Winter. Aufgrund der nahezu ganzjährig wehenden Passatwinde erscheinen auch Nord- und Mitteleuropäern die Werte jedoch nie zu warm. Und auch nach Sonnenuntergang fallen die Temperaturen im kurzen Winter nur selten unter 10 Grad Celsius, während sie im Sommerhalbjahr bei 18 bis 19 Grad liegen. Nur hin und wieder kommt es im Winter zu Kälteeinbrüchen, die meist jedoch schon nach wenigen Tagen wieder vorbei sind.
Badeurlauber, die die Insel vor allem zwischen Juni und Oktober bzw. November besuchen, um an den weitläufigen, feinsandigen Stränden Lanzarotes zu schwimmen und zu relaxen, finden nicht nur angenehm milde Lufttemperaturen vor, sondern auch der Atlantik hat sich in diesem Zeitraum auf 20 bis 22 Grad aufgewärmt. Trotzdem stellt er noch eine erfrischende Abkühlung von den zum Teil sehr warmen Tagestemperaturen dar. Sogar in der kältesten Jahreszeit wird noch immer eine Wassertemperatur von 17 Grad gemessen.
Da die Passatwinde wegen dem vergleichsweise flachen Eiland nicht abregnen, ist Lanzarote die trockenste der Kanarischen Inseln. Während der gebirgigere Norden im Durchschnitt etwa 300 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter im Jahr zu verzeichnen hat, regnet es im flachen Süden beinahe nie. Die meisten Regenschauer werden im Dezember und Januar gemessen. Im Sommer zwischen Mai und September ist Regen nahezu ausgeschlossen, so dass die Wasserversorgung auf der kargen Insel ein wahres Problem darstellt.
Ebenso wie auf den benachbarten Inseln des Kanarischen Archipels ist auch auf Lanzarote mehrmals pro Jahr ein einzigartiges und von der Regel abweichendes Wetterphänomen zu beobachten. Wenn eine starke Thermik sowie heftige Sandstürme Staub- und Sandpartikel der Sahara in große Höhen tragen, welche anschließend dank aus südöstlicher Richtung kommender Winde weiter auf den Atlantischen Ozean hinaustransportiert werden, versinkt Lanzarote in regelmäßigen Abständen im Staub. Durch diese Schwebeteilchen, so genannte Aerosole, sinken die Sichtweiten auf dem Eiland auf nur noch wenige 100 Meter ab und der Himmel verfärbt sich in unterschiedlichen Braun- und Rottönen. Die Sichtbehinderungen können so massiv sein, dass der Flugverkehr auf Lanzarote eingestellt oder umgeleitet werden muss. Darüber hinaus werden im Rahmen dieser besonderen Wetterlage sprunghafte Temperaturanstiege von 10 Grad und mehr gemessen, da der Südostwind aus der Sahara, der als Levante, Scirocco oder auch Calima bezeichnet wird, Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius mit sich bringt.