Das Jahr 2008 ist dem Ökosystem Korallenriff gewidmet. Zum zweiten Mal seit 1997 werden weltweit vielfältige Veranstaltungen, wie etwa Expeditionen, Vorträge, Sonderausstellungen und Schulinitiativen, auf die Beine gestellt, um die Öffentlichkeit über die Bedeutsamkeit, Nutzungsmöglichkeiten und Gefährdung der Riffe aufzuklären.

Die heutigen hochproduktiven Korallenriffe in tropischen bis subarktischen Meeren, die in 500 Millionen Jahren entstanden, dienen unzähligen Arten als Lebensräume und Nahrungslieferant und sind bekannt als „Regenwälder der Meere“. Allerdings geht der Schwund der Riffe weitaus schneller voran als der Rückgang der tropischen Urwälder – etwa 20 Prozent sind bereits unwiderruflich verloren und die übrigen Riffe sind zu großen Teilen bedroht.

Verantwortlich für die starken Beschädigungen sind Gewässerverschmutzungen infolge einer intensiven Landwirtschaft, Abholzung und Urbanisierung, die durch den Klimawandel bedingten steigenden Temperaturen und die Versauerung der Weltmeere aufgrund des Treibhauseffekts. Aber auch ein rücksichtsloser Tauchtourismus setzt den Korallengärten erheblich zu.

Beim Tauchen und Schnorcheln an Riffen müssen Urlauber sich daher verantwortungsbewusst verhalten. Um den empfindlichen Ökosystemen nicht zu schaden, darf beispielsweise der Boden nicht berührt werden, da die nur äußerst langsam nachwachsenden Korallen durch den aufgewirbelten Sand ersticken könnten. Keinesfalls dürfen Unterwassersportler sich auf Korallenstöcke stellen oder Fragmente davon abbrechen. Auch müssen Schutzgebiete respektiert und Boote an den dafür vorgesehenen Bojen befestigt werden. Und weder Schmuck aus Korallen noch ganze Stöcke eignen sich als Reisesouvenir.

Organisiert wird das Internationale Jahr des Riffs (IYOR) von der Internationalen Korallenriffinitiative (ICRI), einem Verbund aus Regierungen und Vereinigungen zum Schutz der Korallen. Die deutschlandweiten Aktivitäten und Veranstaltungen, für die Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die Schirmherrschaft übernommen hat, werden von dem Berliner Museum für Naturkunde koordiniert.