Fern der Heimat mussten die Legionäre der Truppen des römischen Reiches ihren Dienst in Britannien leisten. Da kam ein wenig Ablenkung und Brauchtum in Form von Gladiatorenkämpfen gerade recht. Menschliche Überreste der antiken Schaukämpfe aus dem 1. bis 4. Jahrhundert v. Chr. wurden nun vermutlich in Nordengland entdeckt. In der Nähe von York fanden Archäologen eines er am besten erhaltenen Gladiatoren-Grabfelder der Welt. Seit Beginn der Ausgrabungen im Jahre 2004 wurden über 80 Skelette freigelegt.

Den menschlichen Überresten, die die Forscher der Archäologischen Stiftung York da aus dem Boden lösen, ist eins gemein: es handelt sich um durchweg große und kräftig gebaute Männer, zudem wurden sie mit einem „gewissen Respekt“ bestattet, so Ausgrabungsleiter Kurt Hunter-Mann gegenüber den Medien. Vielen von ihnen wurde der Kopf abgetrennt, alle haben Wunden, teilweise sogar Bissspuren von Tieren, die auf einen Kampftod in der Arena schließen lasen. Ein stark trainierter rechter Waffenarm ist ein weiteres gemeinsames Indiz.

Letzte Untersuchungen sollen nun bestätigen, dass es sich bei den Beigesetzten tatsächlich um Gladiatoren und nicht um Krieger oder Hingerichtete handelt. Kann letzteres ausgeschlossen werden, sind die Grabenden auf den größten und besterhaltenen Gladiatoren-Friedhof der Welt gestoßen –ein weiteres einmaliges Zeugnis der römischen Geschichte in England.