Lange Zeit galt die Urlaubsreise den deutschen Konsumenten als „heilig“. Egal, welche wirtschaftlichen Hiobsbotschaften zu verkraften waren, gespart wurde überall – nur nicht am Urlaub. Begünstigt durch das Aufkommen zahlreicher Billigfluggesellschaften, die von Deutschland aus mehr oder weniger attraktive Städte in Europa anflogen, wurde sogar noch intensiver gereist. Dieser Trend scheint jetzt erst einmal vorbei zu sein. Nach einer neuen Umfrage wollen viele Deutsche nun erstmals auch bei den Urlaubsausgaben deutlich kürzer treten.

In einer Umfrage für den „Spiegel“ äußerten 23% der Befragten, für Reisen weniger ausgeben zu wollen, als ursprünglich geplant, 13% wollten sogar gar nicht verreisen. Als einer der Hauptgründe für die „Abkehr“ von der Urlaubsreise wurden die deutlich gestiegenen privaten Kosten, vor allem im Energiebereich, genannt.

Hinsichtlich der Urlaubsplanungen gibt es jedoch Unterschiede zwischen den verschiedenen Einkommensgruppen. Während sich die Besserverdiener von den gestiegenen Energiepreisen bei ihren Urlaubsplanungen überwiegend unbeeindruckt zeigen, will die Mehrheit der Bürger mit geringerem Einkommen (unter 1.500 Euro/Monat) nicht mehr an den ursprünglichen Reisewünschen festhalten.

Nicht nur bei den Konsumenten wirken sich die gestiegenen Enegiekosten aus. Auch bei den Fluggesellschaften gibt es zunehmenden Kostendruck durch die gestiegenen Energiepreise. Die höheren Kosten werden in der Regel auf die Flugpreise umgelegt, so dass auch Flug- und Urlaubsreisen teurer weren. Die Kluft bei den Reisemöglichkeiten zwischen den verschiedenne Einkomemnsschichten wird dadurch sicher noch größer werden. Reisen wird sich auf absehbare Zeit scheinbar zunehmend zu einem Luxusgut entwickeln.