Die Massendemonstrationen gegen die thailändische Regierung, die nun schon seit einer Woche anhalten, haben sich gewaltsam zugespitzt. In Bangkok kam es in der vergangenen Nacht zu so schweren Auseinandersetzungen zwischen tausenden Sympathisanten von Opposition und Staatsmacht, dass Ministerpräsident Samak Sundaravej den Ausnahmezustand über die Kapitale verhängte.

Die Zwischenfälle forderten mindestens ein Todesopfer und mehr als 40 Verletzte. Jedoch trotz Ausnahmezustand und Versammlungsverbot belagern die Anhänger der oppositionellen Volksallianz für Demokratie (PAD) weiterhin den Regierungssitz. Inzwischen erhielten die Polizeikräfte Verstärkung durch die Armee.

Auch Urlauber bleiben von den politischen Unruhen in Thailand nicht verschont, auch wenn die Touristenhochburgen im Süden bisher unbeeinträchtigt sind. Während diejenigen Flughäfen, deren Betrieb durch die Proteste zwischenzeitlich eingestellt werden musste, den geregelten Flugverkehr wieder aufnehmen konnten, muss im ganzen Land mit beeinträchtigter Wasser- und Stromversorgung oder behinderten öffentlichen Verkehrsmitteln gerechnet werden. Auch vermehrte Polizei- und Militärkontrollen sind möglich.

Das Auswärtige Amt empfiehlt, in den nächsten Wochen Kundgebungen und größere Menschenansammlungen dringend zu vermeiden, um der Gefahr eventueller Sprengstoffanschläge zu entgehen. Auch das Regierungsviertel sollte umgangen werden.

Möglicherweise werden die Aufstände der Regimekritiker, die den Rücktritt des vermeintlich korrupten Samak Sundaravejs fordern, in den folgenden Wochen anhalten und sich noch weiter ausdehnen.