Viele Tiroler haben im Winter ganz besondere Berufe. Tätigkeiten und Orte machen diese Jobs so einzigartig. Die meisten dieser Arbeitnehmer findet man auf den Bergen, mitten im Schnee. Wir stellen Ihnen vier Beispiele vor.

Teil 1: Der Lawinensprengmeister
Wenn es in Innsbruck knallt, bewahrt Werner Haberfellner die Stadt vor Lawinen
Wenn es morgens in Innsbruck knallt, dass die Fensterscheiben klirren, war es meistens Werner Haberfellner. Der Pistenretter ist Mitglied der Lawinenkommission auf der Nordkette oberhalb der Tiroler Landeshauptstadt und muss eben ab und zu ein paar Sprengsätze zünden. „Wenn es nachts viel geschneit hat, fahren wir noch vor Sonnenaufgang aufs Kar hinauf. Wenn dann langsam die Sonne aufgeht, beginnen wir mit den Lawinensprengungen – mit Gaskanonen und Sprengseilbahnen“, sagt Haberfellner. Bis um 7 Uhr lassen sie die Menschen allerdings schlafen, denn so eine Sprengung ist unten in Innsbruck ziemlich deutlich zu hören, wesentlich lauter als am Berg. „Für uns ist das wunderschön. Wir stehen dann ganz alleine am Kar, noch ist hier niemand unterwegs, die Gipfel beginnen zu strahlen und dann spuren wir als erste die Route zur Karrinne und machen eine Kontrollabfahrt. Traumhaft.“ Früher, bevor es die Lawinenkommission und die Verbauungen gab, sind einige Lawinen ins Tal gerauscht, manchmal sogar bis über den Inn. Haberfellner und seine Kollegen sprengen kontrolliert, damit den Menschen und der Stadt nichts passieren kann. Und trotzdem: „Wenn es Wums macht, sehen wir oft schöne, große Lawinen. Also richtig große Lawinen.“ Zum Glück steht Haberfellner dann aber ganz oben am Berg.

Lawinensprengmeister inspiziert einen Hang

Wenn Lawinensprengmeister Werner Haberfellner in der Früh die Lawinen mit einem lauten Knall sprengt, vibrieren in der Stadt die Fenster. Bild: © Tirol Werbung/Heinzlmeier.

Übersicht unserer Vorstellungen zu den außergewöhnlichen Berufen in den Tiroler Bergen:
Teil 1: Lawinensprengmeister
Teil 2: Standesbeamter
Teil 3: Seilbahn Fachfrau
Teil 4: Off-Piste-Guide