Bekommt Bulgarien ein neues Wahrzeichen? Die versunkene Stadt Seuthopolis, die 20 Meter unter dem Wasserspiegel inmitten des Koprinka-Stausees im Zentrum des Landes liegt, soll wieder auferstehen. Die Ruinen der vor 2.400 Jahren errichteten Residenz des Thrakerkönigs Seuthes III. wurden im Jahr 1948 bei den Bauarbeiten zum Staudamm entdeckt. Jedoch trotz dieser archäologischen Sensation wurde der See sieben Jahre später geflutet – die Arbeiten an der Talsperre sollten nicht mehr abgebrochen werden.

Heute weint man den abgetauchten antiken Fundstätten nach – mit enormem Aufwand sollen die Überreste der antiken Stadt zu einer Touristenattraktion und zum UNESCO-Weltkulturerbe werden. Dazu entwickelte der angesehene bulgarische Architekt Jeko Tilev eine Idee: für rund 80 Millionen Euro soll ein gigantischer Betonzylinder um Seuthopolis entstehen, der die Stadt trockenlegt.

Auf Aussichtsterrassen können mit dem Boot angereiste Besucher einen Blick auf die versunkene Stadt werfen, während Glasaufzüge sie auf den Grund des Sees bringen. In die Mauern des spektakulären Betonwalls werden Shops, Restaurants und hängende Gärten integriert.

Eine Spur Atlantis in Bulgarien. Noch ist allerdings unklar, ob das visionäre Bauprojekt pharaonischen Ausmaßes tatsächlich realisierbar ist. Investoren aus Griechenland, Kuwait und den Niederlanden haben aber bereits Interesse angekündigt…