Was haben der Tafelberg, eines der beliebtesten Ausflugsziele Südafrikas und der nationale Stromversorger Eksom miteinander zu tun? Gar nichts, mag man zunächst glauben, doch seit Anfang dieser Woche wissen es fast Tausend Südafrika Urlauber besser. Denn am Montag drehte der Stromversorger Eksom kurzerhand in Teilen Kapstadts den Strom ab. Diese Maßnahme schien den Verantwortlichen von Eksom ratsam und angemessen, um einen größeren Stromausfall in der gesamten Region zu vermeiden, denn in der Vergangenheit kam es aufgrund des erhöhten Strombedarfs in der Kapregion wiederholt zu Überlastungen des lokalen Stromnetzes. So weit – so gut, mag man meinen. Das gilt jedoch nur dann, wenn alle Stromabnehmer entsprechend informiert werden und in diesem Fall hätten sich sicherlich auch die Betreiber der Seilbahn auf den Tafelberg über eine entsprechende Kurzinfo gefreut…

Diese bekamen sie aber nicht und so folgte, was folgen mußte. Ohne Vorwarnung blieben die beiden Gondeln der Seilbahn kurz vor den Tal- und der Berstationen unverhofft stehen. Darin eingeschlossen zahlreiche Passagiere, die entweder auf den Berg hinauf wollten oder wieder herunter. Nichts ging mehr. Wie in solchen Fällen vorgesehen, sprang das Notstromaggregat der Seilbahn zwar an, doch durch einen Fehlmechanismus bewegten sich die Gondeln nicht mehr bis zu ihren vorgesehenen Haltestellen weiter.

Die irritierten und verängstigten Passagiere mußten nun erst einmal ausharren, bis Rettungskräfte nach etwa zwei Stunden die Passagiere der oberen Gondel über das Dach evakuieren konnten und die Passagiere der unteren Gondel die vier Meter bis zum Boden abgeseilt wurden. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand.

Nun waren allerdings noch knapp 1.000 Besucher auf dem Gipfel des Tafelberges, die in den beginennden Abendstunden bei unangenehmen Temperaturen wieder hinunter wollten. Ohne funktionierende Gondeln allerdings eher problematisch. Gegen 22.30 Uhr war das Problem dann behoben. Bis die letzten, mittlerweile mehr als durchgefrorenen und verärgerten, Besucher den Tafelberg wieder verlassen hatten, dauerte es allerdings weitere drei Stunden.

Bleibt die Erkenntnis: niemals warme Kleidung bei einem Besuch des schönsten Wahrzeichens von Kapstadt im Gepäck vergessen oder der Strombetreiber Eksom und der Tafelberg haben doch mehr miteinander zu tun, als man dachte.