Die deutsche Tourismusbranche verzeichnete in den letzten zwölf Monaten mit 351,4 Millionen Übernachtungen und einem Produktionswert von über 185 Milliarden Euro ein Rekordjahr. Die Weltmeisterschaft im eigenen Land war der Antriebsmotor, doch auch nach dem sportlichen Großereignis hält der Boom an. So konnte laut einer Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte im ersten Halbjahr 2007 ein vier prozentiger Anstieg an Übernachtungen gegenüber dem WM-Jahr 2006 verzeichnet werden.
Besonders hoch in der Gunst der Reisenden, von denen 15 Prozent aus dem Ausland kommen, liegen die Städte. Mit immer neuen Kultur-, Freizeit- und Sphoppingangeboten aber auch durch erstklassige Infrastruktur und hohe Wirtschaftskraft locken sie die Besucher an. Zu den zehn beliebtesten Zielen für Citytrips zählen Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Köln, Dresden, Düsseldorf, Stuttgart, Nürnberg und Leipzig.
Auch wenn die Deutschen als Reiseweltmeister mehr Geld für Auslandreisen ausgeben (60 Milliarden Euro), als durch ausländische Besucher wieder eingenommen wird (26,1 Milliarden Euro), ist Deutschland in der Gunst der Gäste aus aller Welt gestiegen. Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) erwartet bis zum Jahr 2015 eine Steigerung der Übernachtungen ausländischer Besucher um 15 Prozent. Den Hoffnungen der DZT könnte der deutsche Hotelmarkt einen guten Nährboden bieten, denn im europäischen Vergleich sind die Hotelpreise hierzulande eher billig. So bezahlt man für eine Übernachtung in Belgien 99 Euro, in England 127 Euro und in Italien gar 157 Euro, während man in Deutschland, das zahlreiche mittelständische Hotelbetriebe aufweist, im Schnitt etwa 90 Euro einkalkulieren muss.