Standardisierte Unterkünfte gibt es viele. Wenn Sie für Ihren nächsten Urlaub mal etwas Ausgefalleneres suchen – kein Problem. Sie müssen nur eine Entscheidung darüber treffen, ob Sie lieber im Hafenkran, bei Stalin oder im Weinfass Quartier nehmen wollen.

Die Wände der 60 Zimmer des Design-Hotels „Mr. President“ im serbischen Belgrad sind mit Gemälden von Staatsoberhäuptern und selbst Diktatoren verziert – unabhängig davon, ob das politische System unter den Machthabenden konstruktiv oder destruktiv war. So hängen hier beispielsweise Margaret Thatcher, George Washington und Mahatma Gandhi Seite an Seite mit Tito und Wladimir Putin. Besonders deplatziert: sogar ein Portrait von Adolf Hitler hat seinen Weg ins Zimmer 501 gefunden. Bleibt bloß zu hoffen, dass hier künftig nur noch Abbilder von Regierungschefs hängen, die nicht zu den größten Halunken der Menschheitsgeschichte gehören.

Familienfreundlicher ist da schon das Maritim-Hotel am Timmendorfer Strand. Auch wenn normale Menschen wohl beinahe einen Herzanfall bekommen, wenn sie einen Fuß in das speziell eingerichtete, grell-pinke und plüschige Barbie-Zimmer setzen – junge Mädchen beten die rosafarbenen Einrichtungsgegenstände und Details aus der Welt der Plastikpuppe an. Auch das angrenzende Badezimmer baut vom Schminktischchen bis zur Haarbürste ganz auf Barbie. Trost für die Eltern: der herrliche Meerblick hilft, die Nerven zu bewahren.

Im niederländischen Harlingen kann man in dem Führerhäuschen eines Hafenkrans nächtigen. Zwei Aufzüge führen in das zum kleinen, aber feinen Gästezimmer umfunktionierte einstige Maschinen- und Führerhaus. Wem der Kran zu eng ist, kann alternativ auf einen Leuchtturm oder ein Rettungsboot ausweichen – allerdings fehlt dort der herrliche Balkonblick über den gesamten Hafen.

Ebenfalls nicht ganz so beengt wie im Hafenkran schläft man in einem der vier Weinfässer im niederländischen Stavoren – und mit einer zwei bequeme Betten, ein kleines Bad und eine knappe Sitzecke mit TV und Minibar umfassenden Ausstattung ruht man weit weniger bescheiden als der griechische Philosoph Diogenes von Sinope, der in einer spartanischen Tonne seinen Kopf auf ein nicht vorhandenes Kissen bettete.

Im US-amerikanischen Lakeville rühmt sich das Honeymoon-Resort Cove Haven mit gläsernen Champagnerkelchen, welche die 176 Zimmer des Hotels schmücken. Die zwei Meter hohen Gebilde laden allerdings nicht wirklich zum Schlafen, sondern vielmehr zum Baden – auf Wunsch in echtem Dom Perignon – ein.

Der nächste Urlaub kann also kommen!