Auch wenn wir uns redlich bemühen, in fremden Ländern die fremden Sitten zu berücksichtigen, lauern an jeder Ecke Fettnäpfchen: viele in unseren Augen ganz alltägliche Umgangsformen lösen im Ausland Bestürzung oder gar Schockzustände aus und lassen deutsche Urlauber auf ihrer Beliebtheitsskala nicht gerade nach oben schnellen. Hier lesen Sie die wichtigsten Benimm-Regeln für ein tadelloses Benehmen auf Reisen.

Im rätselhaften China dürfen Sie zwar nonchalant auf den Boden spucken, aber bei den Namen Ihrer Gastgeber sollten Sie entschieden aufpassen: in Fernost steht der Nachname vorn, gefolgt von dem Generationennamen und erst dann dem Vornamen. Ai Wong Dai möchte also ebenso wenig mit „Herrn Dai“ angesprochen wie Franz Müller mit „Herrn Franz“. Da Sie außerdem in Fernost meistens Ihre Schuhe ausziehen müssen, wenn Sie ein Haus betreten, sind Sie mit heilen Socken klar im Vorteil. Und fangen Sie bloß keine Diskussion über Menschenrechte an.

Darüber hinaus sollte man in China, ebenso wie in Japan, tunlichst vermeiden, mit den Essstäbchen auf andere Menschen zu zeigen – hier richten Sie ihr Messer ja auch nicht auf Ihr Gegenüber. Noch schlimmer: die Stäbchen senkrecht in den Reis zu stoßen, verkörpert ein japanisches Begräbnisritual.

Im Iran kommt das „Daumen hoch“-Zeichen gar nicht gut an – diese Geste bedeutet etwa so viel wie hier ein ausgestreckter Mittelfinger. Ebenfalls eine Beleidigung ist es, im buddhistischen Thailand, wo der Kopf als Sitz der Seele gilt, dem süßen Kind über das Haupt zu streichen.

Außerdem sollten Sie keinesfalls mit einem Iren über seine Heimat als „britische Insel“ plaudern, in Georgien während eines – noch so lang(weilig)en Trinkspruchs mit ihrem Nachbarn sprechen oder Ihrem arabischen Gastgeber Branntwein mitbringen.

Ein besseres Gastgeschenk sind Blumen – fast immer. Während in Chile und Mexiko gelbe Blumen für Trauer stehen, sind in Belgien, Frankreich, Italien, Spanien und der Türkei Chrysanthemen als Friedhofsblumen bekannt. Und auch auf die Quantität kommt es an: in China und Indonesien bringt eine ungerade und in Indien, Russland und der Türkei eine gerade Anzahl Blumen Unglück.