Ein furchtbarer Drache versetzte einst die Einwohner von Kraków (Krakau) in Angst und Schrecken. Bis ihn ein Schuster mit List besiegte und dafür die Königstochter zur Frau bekam. Soweit die Legende. Bis heute gehören Drachen zum Krakauer Stadtbild dazu. Bereits seit dem Jahr 2000 widmet ihnen das Groteska-Theater eine fantasievolle Parade, die Drachenliebhaber aus dem In- und Ausland anzieht. Die nächste Ausgabe findet vom 8. bis 9. Juni 2024 statt.

„Smoki“, wie die Drachen auf Polnisch heißen, werden ein ganzes Wochenende das Bild der Königstadt prägen. Am Weichselboulevard, wo der furchtbare Drache einst in einer Höhle unter dem Wawel hauste, findet zwei Tage lang ein buntes Familienpicknick statt, zu dem das Theaterensemble zahlreiche Aktivitäten für kleine und große Besucher plant.

Ein Höhepunkt ist eine Show auf der Weichsel, die am Sonnabend, den 8. Juni, um 21.45 Uhr beginnen wird. Animiert von Mitgliedern des Theaterensembles schweben mit Helium gefüllte und bis zu 25 Meter lange Drachen von Lastkähnen und Schiffen aus in die Lüfte. Untermalt wird das Spektakel mit einer atemberaubenden Show aus Musik, Laserstrahlen und einem Feuerwerk.

Tags darauf bewegt sich die 23. Große Drachenparade auf dem Königsweg vom Wawel zum Historischen Marktplatz. Mehr als 1000 Kinder und Jugendliche beteiligen sich an der Vorbereitung und fertigen rund 30 fantasievolle Drachen aus der Welt der Märchen, Fabeln und Romane. Mit ihnen ziehen sie, angefeuert von Tänzern und Trommlern, durch die Krakauer Altstadt. Die schönsten Drachen werden ausgezeichnet.

Drachen sind das heimliche Wappentier der südpolnischen Stadt. Man begegnet ihnen dort an vielen Stellen. Zu Füßen des Wawelbergs wurde schon 1970 eine Drachen-Skulptur des Künstlers Bronisław Chromy aufgestellt, die zur Freude der Besucher regelmäßig Feuer speit. Kürzlich bekam er Nachwuchs: Im Stadtbild finden sich seitdem immer mehr Bronzestatuen von kleinen Drachen. Die gebärden sich im Gegensatz zu ihrem Vorbild friedlich und kommen zum Beispiel als Tourist, Maler oder Fischer daher. Inspirationen für die Figuren lieferten Zeichnungen von Polens bekanntestem Karikaturisten, Andrzej Mleczko. (FVA Polen)