Es mutet schon ein wenig seltsam an, was die Fluggesellschaft Ryanair ihren Kunden da auf ihrer Webseite in gebrochenem Deutsch mitteilen möchte. Drei Tage lang, nämlich vom 22. bis zum 25. Februar, wird es online keine Möglichkeiten zum Ticketkauf geben. Als Grund wird eine Überarbeitung des Buchungssystems angegeben. Branchenkenner zweifeln jedoch, dass ein simples Update der Grund für die Lahmlegung der Seite ist, vielmehr vermuten sie, dass eine Intervention der britischen Wettbewerbsbehörde, wegen irreführender Preisangaben den Blackout begründet.

Auf rund 27 Millionen Euro schätzen Experten den Verlust, der Ryanair durch den Totalausfall seines Buchungssystems entsteht. Rund 90 Prozent aller Tickets für die Flüge der irischen Billigairline werden normalerweise im Internet gebucht. Dass die Fluggesellschaft daher ihre Webpräsenz aufgrund einer Softwareerneuerung abstellt, scheint wenig wahrscheinlich. Vielmehr ist der Grund für die Abschaltung in einer Ermahnung der britischen Wettbewerbsbehörde zu suchen, die von dem Fluganbieter verlangt, seine undurchsichtige Preispolitik zu korrigieren. So würden erst spät im Buchungsverlauf die teils massiv über dem Ticketpreis liegenden Zusatzkosten ersichtlich.

Der Ausfall der Buchungsmöglichkeiten kommt für Ryanair zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Seit Anfang des Jahres hat die Aktie des Unternehmens bereits rund ein Viertel an Wert eingebüßt. Auf Mitleid aus der Branche dürfen die Iren jedoch nicht hoffen, erst in den vergangenen Wochen hatte der Konzern Onlinereisebüros, die Tickets von Ryanair im Angebot hatten, mit einer großangelegten Abmahnwelle überzogen.