Teezeremonien und Kalligrafie im Hamburg-Shanghai-Tourismus-und-Kulturzentrum

Hamburg und Shanghai –zwei Hafenstädte, die als internationale Wirtschaftstandorte viel gemeinsam haben und zugleich in ihrer Kultur doch so unterschiedlich sind. Seit 1986 verbindet die europäische und asiatische Metropole eine Städtepartnerschaft. In die chinesische Kultur konnten die Hanseaten bereits zweimal im Rahmen der zweiwöchigen „China Time“ eintauchen. Ende September wurde zudem das Hamburg-Shanghai-Tourismus-und-Kulturzentrum als dauerhafter Botschafter fernöstlicher Kultur an der Elbe eröffnet.

Das wohl berühmteste Teehaus der Welt, das Huxinting-Teehaus aus dem Shanghaier Yu-Garten ist seit dem 25. September auch an der Elbe zu finden. In exponierter Lage, in der Feldbrunnenstraße 67, in Hamburgs exklusiven Stadtteil Rothenbaum, sorgt eine originalgetreue Nachbildung der chinesischen Sehenswürdigkeit als Hamburg-Shanghai-Tourismus-und-Kulturzentrum für den kulturellen Austausch zwischen hanseatischer und chinesischer Lebenswelt und setzt dabei einen wohltuenden Contrapunkt zu den buntschillernden China-Restaurants der Hansestadt.

Keine glitzernden Bilder von Wasserfällen, keine Koi-Teiche und Aquarien, statt dessen zarte Kalligrafie auf Stofffähnchen, edel geschnitztes Mobiliar und traditionelles Keramikgeschirr. Zwar ist das Teehaus in Hamburg um einiges kleiner, als sein Shanghaier Vorbild, doch bis ins Detail stimmig. Allein 45 Container mit original chinesischem Baumaterial, darunter Taihu-Kalkstein und die typischen halbrunden Dachziegel, wurden eigens an die Elbe verschifft.

Wer einmal eine echte Peking-Ente probieren möchte, sollte das im Restaurant des Yu Garden, dem „Garten des Frohsinns“, tun. Im integrierten Restaurant „Lü Bolang“ arbeiten allein vier Starköche aus Shanghai, die die offizielle fünfjährige Ausbildung zum zubereiten der chinesischen Spezialität besitzen. Das Essen spielt in der fernöstlichen Kultur eine zentrale Rolle, gleichsam verhält es sich mit dem Tee trinken, dessen ausgeklügelte Zeremonien einst von China aus nach Japan weiterzogen. Zwischen zehn Minuten und zwei Stunden kann das Ritual beanspruchen.

Neben chinesischer Küche und Teezeremonien möchte das Hamburg-Shanghai-Tourismus-und-Kulturzentrum vor allen Dingen den Hanseaten die chinesische Lebenswelt näher bringen. Organisiert werden Kalligrafie-Kurse, in denen die Kunst des Schönschreibens vermittelt wird, Vorträge zur chinesischen Philosophie, Kunst und Medizin gehalten, oft in Kooperation mit anderen chinesischen Einrichtungen der Stadt. Und natürlich wurde auch dem asiatische Kunsthandwerk ein Platz eingeräumt. Handarbeiten von 56 in China lebenden Minoritäten werden vor dem Teehaus angeboten, weitere Kunstwerke sind in einer dauerhaften Galerie zu besichtigen.