Exhibitionisten in den Hotelzimmern und Spanner in dem Park davor – das Luxushotel „The Standard“ ist derzeit eines der am heißesten diskutierten Themen in New York City. Auf seiner Facebook-Seite warb das Hotel angeblich mit dem Slogan „Leben Sie Ihren Exhibitionismus aus! Und bitte teilen Sie Ihre intimen Momente mit uns – die Glasfronten sind nicht nur für den Ausblick da“. Damit löste das Hotel einen regelrechten Sturm der Begeisterung aus: die Gäste erfreuen sich seitdem noch mehr an den komplett verglasten Zimmern und genießen das Sehen und gesehen werden. Ob Männer beim Masturbieren, Pärchen beim Sex oder nackte Frauen beim Trampolinspringen: laut in Sichtweite lebenden Anwohnern gibt es an den Fensterfronten vor dem High Line Park so einiges zu sehen.Nachdem die „New York Post“ kürzlich darauf hinwies, Kinder beim Parkbesuch besser nicht nach oben schauen zu lassen, erfreut sich das „The Standard“ enormer Aufmerksamkeit. Während Eltern von den öffentlichen Sexspielen weniger angetan sind, ist der High Line Park tagtäglich gut gefüllt. Zahlreiche Spanner warten hier gespannt auf das freizügige Spektakel an den Glasfronten des Luxushotels. Der kürzlich eröffnete New Yorker High Line Park bietet dabei einen exzellenten Ausblick für die voyeuristischen Bedürfnisse seiner Besucher.

Laut „New York Post“ sind es aber nicht nur die Hotelgäste, die sich freizügig an den Fensterfronten der Zimmer präsentieren, auch Angestellte des Luxushotels sollen dazu angehalten worden sein, sich bei Gelegenheit, ganz ohne lästige Textilien zu präsentieren. Mittlerweile berichten Augenzeugen sogar von angeblichen Dreharbeiten zu Pornofilmen in den Hotelzimmern und verweisen auf eine „Showtime“ am Samstagabend.

Während die schaulustigen Parkbesucher mittlerweile schon Ferngläser mitbringen, zeigt sich die Stadt New York weniger enthusiastisch und würde das unzüchtige Treiben in dem Luxushotel gerne schnellstmöglich unterbinden. Da aber alle Zimmer, einschließlich des Bads, vom Boden bis zu Decke, über eine Glasfront verfügen, gestalten sich Maßnahmen gegen die öffentlichen „Peep-Shows“ eher schwierig. Zudem wurde der 20stöckige Glaswürfel erst 2008 mit einem Preis für den besten Neubau der Stadt ausgezeichnet und die gesamte Anlage wird, von dem Designer des High Line Park, schon als innerstädtischer Catwalk gepriesen.

Kein Wunder also das die Hotelmanager des „The Standard“ dem Begehren der Stadt gelassen gegenüberstehen und nur zu Protokoll geben, ihre Gäste daran erinnern zu wollen, dass die Fenster der Zimmer durchsichtig sind. Eines scheint in jedem Fall klar: während sich andere Hoteldirektionen den Kopf über Konzepte gegen die Folgen der Wirtschaftskrise zerbrechen, ist die Nachfrage nach den 337 Zimmern in „The Standard“ auf Rekordkurs und beweist einmal mehr: „Sex sells“.