„Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern“, sagte Sebastian Kneipp einst. Viele Menschen, vor allem Männer, bringen aber genau diese Zeit nicht oder nur selten auf. Der Garten der Männergesundheit in Bad Wörishofen soll dabei Abhilfe schaffen. Mit zentralen Elementen wie einer lebenden Sonnenuhr und einem Hochbeet mit zwölf Heilkräutern wie Preiselbeere oder Granatapfel zeigt dieser seit Mitte April, wie wichtig es ist, sich bewusst Momente für die eigene Gesundheit zu nehmen. Die Kräuter entfalten ihre Heilkraft im Bereich der Immunstärkung, der Steigerung des sexuellen Verlangens und der sexuellen Leistungsfähigkeit, bei Müdigkeit und Erschöpfung, bei Depressionen, zur Unterstützung der Verdauung, zur Verbesserung der Blutwerte und der Durchblutung, bei Diabetes, zur Verringerung des Prostatakrebsrisikos und zur Behandlung von Harnwegserkrankungen.

Lebende Sonnenuhr als Symbol der Zeit für die Gesundheit
Seit diesem Frühjahr können Gäste im Kurpark Bad Wörishofen den Garten der Männergesundheit besuchen. Dieser entstand in Zusammenarbeit des Kur- und Tourismusbetriebes Bad Wörishofen mit dem Facharzt für Urologie in der Kneippstadt, Herrn Dr. Michael Blessing. Zentrales Element im Garten der Männergesundheit und ebenso Teil des beliebten Barfußweges im Kurpark ist die lebende Sonnenuhr. Bei dieser ist der Mensch selbst der Zeiger, der bei Sonnenschein die Tageszeit durch seinen eigenen Schatten anzeigt. Gesundheitsbewusste stellen sich auf die Mittelachse der Uhr in etwa auf das derzeit geltende Datum. Dann wenden sie sich mit der linken Schulter der Sonne zu und heben den rechten Arm senkrecht in die Höhe. So lesen Gäste anhand des Schattenwurfs der Sonne die Uhrzeit an den Ziffernsteinen ab.

Wirkung der Kürbissamen, der Brennnessel oder des Granatapfels
Neben der Sonnenuhr entstand ein Hochbeet mit Heilkräutern für die Männergesundheit, die in der Urologie Verwendung finden. So wächst hier beispielsweise die Goldrute, deren antibiotische Wirkung bei bakteriellen Infektionen des Harntraktes helfen kann, oder der Kürbis, dessen Samen ebenso wie die Brennnesselwurzelextrakte zur Behandlung der Beschwerden bei gutartiger Prostatavergrößerung angewendet werden. Weitere Heilpflanzen speziell für Männer sind die Kapuzinerkresse, deren Inhaltsstoffe gegen bestimmte Viren, Bakterien und Hefepilze wirken, der Granatapfel mit seinem positiven Effekt bei Prostatakarzinom und der Rosmarin mit seiner unterstützenden Wirkung auf Kreislauf, Durchblutung und Stoffwechsel.

So helfen Preiselbeere, Johanniskraut & Co.
Interessierte finden im Hochbeet außerdem die Preiselbeere. Die Vitaminbombe liefert zahlreiche Mineralstoffe wie Calcium oder Magnesium. Nebenan wächst das Johanniskraut, das Betroffenen bei einer schwachen oder moderaten Depression weiterhelfen kann. Gesundheitsbewusste entdecken das Tausendgüldenkraut als Helfer bei akuten und chronischen Verdauungsbeschwerden. Ganz alltägliche Pflanzen, wie die Tomate, die antioxidativ wirkt und das Risiko bestimmter Krebserkrankungen wie Prostatakrebs senken kann und der Knoblauch ergänzen die Vielfalt der angebauten Pflanzen. Durch die durchblutungsfördernde, sowie fett- und cholesterinsenkende Wirkung des Knoblauchs ist dieser nicht nur kulinarischer, sondern auch heilender Alleskönner: In Studien konnte das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, durch den täglichen Verzehr von Knoblauch halbiert werden.