Kein Döner Kebab, keine Burger, kein Tandoori-Chicken und kein Couscous mehr: der Gemeinderat des toskanischen Lucca möchte den Neueröffnungen von Fast-Food-, indischen und Maghreb-Lokalen in der mittelalterlichen Altstadt einen Riegel vorschieben, um den besonderen architektonischen Charakter und die lukullischen Traditionen der Stadt zu erhalten. Zusätzlich soll die einheimische Spezialitätenküche vor den konkurrierenden und zunehmend populären Ethno-Restaurants behütet werden.

Künftig muss jedes Etablissement also zumindest eine klassische, regionale Speise auf der Karte haben. Auch „sexy“ Läden sind fortan verboten.

Die diskriminierende Resolution der Mitte-Rechts-Koalition kam nicht bei allen Einwohnern Luccas gut an – Immigranten-Vereine und die Mitte-Links-Opposition sprechen von „gastronomischem Rassismus“ und werfen der konservativen Stadtverwaltung vor, Neuerungen zu missachten, die durch Einwanderer in die Toskana kommen.

Der berühmte Florentiner Koch Fabio Picchi geht sogar so weit, dass jedes Restaurant der Stadt vielmehr eine ethnische Spezialität auftischen sollte – schließlich sei Gastronomie durch Austausch und Kommunikation das Ergebnis zahlloser kultureller Mischungen.