Nach einem langen Aufstieg den Wanderern Rast, Ruhe und Erholung bieten, dass ist das Bestreben vieler Berghüttenbetreiber in den Alpen. Wenn die Gäste den Weg auf die Almen geschafft haben, sollen sie den Ausblick genießen, sich eins mit der Natur fühlen und in traditioneller Umgebung eine zünftige Brotzeit genießen. Doch die Technik macht auch vor den Höhenlagen der Alpen keinen Halt. Statt Bergidyll und Vogelgezwitscher, ist auf den Hütten oft der neuste Hit der Klingeltoncharts und lautstarke Statusberichte über die Trekking-Touren zu hören.

„Es wird jedes Jahr schlimmer. Die Leute kommen an der Hütte an und müssen erst mal laut in ihr Handy reinquaken, wie schön es hier oben doch ist.“ wird Berghütten-Betreiber Michael Ludwig in einem Bericht von focus-online zitiert. Schilder, die darum bitten, die Handys auszuschalten, werden teilweise einfach ignoriert, einige Gäste bringen sogar noch ihren Laptop mit hinauf. Doch auf Dauer können die Hüttenwirte nur an das Verständnis der Wanderer appellieren, denn die Mobiltelefone bedeuten in den Bergen auch ein Stück Sicherheit. So mancher Bergunfall hätte ohne die kleinen Nervtöter schon schlimmer enden können. Vielleicht besinnen sich die Handy-Junkies ja irgendwann von selbst auf die traditionellen Werte einer Bergtour. Dass man früher loszog, um eins mit sich und der Bergwelt zu werden, dass es gut tut, dass man beim Wandern auch immer etwas hinter sich zurücklässt und dass es schön ist, auch mal nicht erreichbar zu sein.