Wild gewordene Adrenalinjunkies springen neuerdings ohne Boot in die reißenden Stromschnellen. Anders als beim fremdgesteuerten Wildwasser-Rafting, wo die stabilen Luftpolster des Schlauchbootes den Körper vor den Felsen schützen, gibt es beim Hydrospeeding nur ein 100 mal 80 Zentimeter kleines Styroporbrettchen und Taucherflossen als Hilfsmittel, um sich flussabwärts zu stürzen – Adrenalinkick inklusive. Bekleidet ist man mit einem Neoprenanzug und einem Helm, der einem wenigstens ein kleines Gefühl der Sicherheit vermittelt.

Um dem weißen Schaum einigermaßen unversehrt wieder zu entkommen, darf man einige Verhaltensregeln nicht außer Acht lassen: das Styroporbrett, das einem Bootsbug nachempfunden ist, sollte unter keinen Umständen losgelassen werden, die Beine müssen trotz des immensen Wasserdrucks stets gestreckt bleiben und der Winkel der Ellenbogen auf dem Brett muss bei 90 bis 100 Grad liegen, um zu vermeiden, dass man die Kontrolle über das Hydrospeed verliert. Für die Lenkung ist eine kurze Eingewöhnung notwendig, denn man presst mit dem Ellenbogen genau die Seite des Bretts herunter, in die man nicht fahren will.

Ein bisschen wahnsinnig muss man schon sein, wenn man sich so in der Haltung einer ägyptischen Sphinx im Schleudergang in die tosende Gischt wagt. Nicht zu empfehlen für Menschen ohne deutliche Affinität zum Wassersport.