Warum fliegen, wenn man auch Bus fahren kann? Denn schließlich ist der Weg das Ziel. Zumindest im „Ozbus“, der in 12 Wochen 20 Länder von England ins ferne Australien durchquert und dabei 20.000 Kilometer zurücklegt. Am 16.9.2007 fiel in London der Startschuss für die Jungfernfahrt der längsten organisierten Busreise weltweit, die zukünftig mehrmals im Jahr stattfinden soll. Unter anderem über die Türkei, Pakistan, Iran, Indien, Thailand, Laos, Malaysia und Osttimor geht es in 84 Tagen nach Sydney. Wenn es keine Straßen mehr gibt, geht es auf der Fähre weiter. Nur in Timor steigen die Reisenden in ein Flugzeug, um in einer vorletzten Etappe Darwin zu erreichen.

Zwei Jahre lang haben Planung und Vorbereitungen für die rollende Reisekommune gedauert. Natürlich können Probleme bei Grenzübergängen nie ausgeschlossen werden, aber bei kritischen Fällen weicht der Fahrer auf eine Alternativroute aus.

In dem gemütlichen Volvo-Bus finden die 39 Mitreisenden, die beiden Fahrer sowie der Tourguide zwar verschiedene Extras, wie z. B. eine kleine Bibliothek oder abschließbare Safes, aber keinen Luxus. Übernachtet wird auf der 7.500 US-Dollar teuren Tour in kleinen Pensionen, Hotels oder im eingepackten Zelt – das selbstverständlich auch selbst auf- und abgebaut wird.

Trotzdem tummeln sich nicht nur Jung-Hippies im Ozbus. Die Passagiere, die zwischen 18 und 66 Jahre alt sind, stammen aus vielen unterschiedlichen Ländern und sind auch sonst sehr vielfältig. Eines sollten sie jedoch alle gemeinsam haben: Teamgeist, denn sonst kommt es schnell zum Sozial-Gau.

Am 20.1.2008 rollt der Bus erstmals von Sydney nach London. Ab Sommer 2008 soll ein Bus von Berlin aus nach Sydney starten.