Knapp 200 Jahre waren sie ausgestorben, ehe im Jahr 2000 wieder die ersten Luchse in die Wälder des Hartz entlassen wurden. Die Kleinkatze erreicht eine Schulterhöhe von bis zu 70 Zentimetern und hat zwei besondere Merkmale: die Pinselohren und der kurze Schwanz verbinden den eurasischen Luchs nicht nur mit anderen Arten seiner Gattung, sondern unterscheiden ihn auch von anderen Raubkatzen.

Der zumeist nachaktive Jäger gilt als relativ scheu und gehört zu den Katzenarten, die auf der Suche nach Nahrung besonders lange Strecken zurücklegen. Berits 2002 wurden nach der Wiedereinführung des Lynx lynx im Harz, der erste Luchsnachwuchs in freier Wildbahn geboren. Rund zehn Jahre später weiß niemand genau, wie viele Tiere nun in den Wäldern des Harzes umherstreifen, denn Krankheiten und Verkehrsunfälle sorgen auch immer wieder für Dezimierungen des Bestandes. Allerdings schätzen Experten die Anzahl des scheuen Jägers auf rund sieben dutzend Tiere.

Wie lange sich das, nach Bär und Wolf, drittgrößte Raubtier Europas in den Wäldern des Mittelgebirges behaupten kann bleibt abzuwarten, denn obwohl die Jagd auf die Luchse verboten ist, gehen bereits schon wieder Beschwerden über dessen Vorliebe für Schafe und Rehe bei den Forstämtern.