Gerade einmal zwei Meter ragen im Durchschnitt die über 1000 kleinen Inseln der Malediven über den Meeresspiegel. Ihre tiefe Lage macht sie, wie kaum ein zweites Land anfällig für das Ansteigen der Weltmeere. Der neugewählte, demokratische Präsident des Landes, Mohamed Nasheed, erwägt daher als erster Staatschef drastische Konsequenzen aus dem Klimawandel zu ziehen. „Wir können nichts tun, um den Klimawandel zu stoppen, deshalb müssen wir uns gegen das Schlimmste wappnen und woanders Land kaufen“, erklärte Nasheed gegenüber der britischen Zeitung „The Guardian“.

Nasheed, der diese Woche sein Amt antritt, erklärte weiter, er habe bereits mit einigen anderen Regierungen gesprochen und sei durchaus auf Verständnis gestoßen. Als mögliche neue Wahlheimaten, in denen man für die unsichere Zukunft Land kaufen wolle, könnten Indien, Sri Lanka oder Australien in Frage kommen. Zur Finanzierung des neuen Lebensraums für die Klimaflüchtlinge, sollen Einnahmen aus dem Tourismus herangezogen werden. Bereits unmittelbar nach der Wahl hatte der Präsident angekündigt, sein Land künftig weiter für westliche Besucher zu öffnen.

Nach Vorhersagen der Vereinten Nationen, kann der Meeresspiegel bis zum Jahre 2100 bereits um 60 Zentimeter ansteigen, damit wären schon rund 200 der bewohnten Malediveninseln überschwemmt. Bleibt die Frage, was die Einwohner von Ländern, wie dem dicht besiedelte Indien oder dem ständig von politischen Unruhen heimgesuchten Sri Lanka, zu Nasheeds Umsiedlungsplänen sagen…