Bei der Deutschen Bahn will man sich offensichtlich auf seine –schon im Namen verankerten- Wurzeln besinnen und das Deutsche in der Außenkommunikation wieder als Firmensprache propagieren. Anglizismen, bei denen sich der bewanderte Bahnfahrer seit jeher wunderte, wieso sie der zwar private, in seinen schwerfälligen Strukturen aber immer noch wie ein Staatsunternehmen agierende Konzern, einführte, sollen erneut durch deutsche Begriffe besetzt werden. So heißt der „Counter“ demnächst wieder Schalter, ein „Flyer“ wird zur „Broschüre“ und der Leihfahrradservice „Call a Bike“ zum „Mietrad-Angebot der Deutschen Bahn“.

Die neuen Richtlinien aus Nürnberg muten ein wenig so an, als ob jemand vor Jahren mit Feuereifer heiße Luft in einen Ballon geblasen hätte und diese nun ablässt. Anscheinend hat man in den Führungsetagen der Bahn bemerkt, dass man eben doch nicht im internationalen Luftverkehr, sondern in erster Linie auf dem heimischen Boden tätig ist. Den Kunden war dies schon lange klar, schließlich wird das Serviceangebot nicht automatisch besser, wenn man in einer langen Schlange vor einem „Counter“ und nicht vor einem „Schalter“ steht. Vielleicht nutzt man die Rückkehr zur deutschen Sprache bei der Bahn ja, um Probleme künftig tatkräftig anzugehen und anstelle sie einfach nur umzubenennen.