Die Verwaltung des oberschlesischen Zabrze will in die Restaurierung und Modernisierung der Zandka, der sogenannten Sandkolonie investieren. Die Stadt hatte die stark vernachlässigte Siedlung unlängst für rund acht Millionen Euro erworben. In den kommenden zehn Jahren soll das Anfang des 20. Jahrhunderts als Werkssiedlung der Donnersmarckhütte errichtete Areal zwischen Bahnhof und altem jüdischen Friedhof unter Beteiligung der Anwohner erneuert werden. Dafür werden weitere 14 Millionen Euro veranschlagt. Großes Vorbild für die Stadtverwaltung sind die behutsamen Modernisierungen der Werkssiedlungen Nikiszowiec (Nikischschacht) und Giszowiec (Gieschewald) im benachbarten Katowice (Kattowitz). Die Sandkolonie entstand von 1903 bis 1922 nach Plänen des Charlottenburger Architekten Arnold Hartmann. Sie besteht aus einer Villenkolonie mit den Wohnhäusern der Direktoren und leitenden Beamten der Donnersmarckhütte sowie einer Arbeitersiedlung. Architektonisch zeichnen sich die Gebäude beider Teile durch strenge Symmetrien sowie die Kombination von Ziegeln und Fachwerkkonstruktionen aus. Die Sandkolonie verfügte über eine eigene Feuerwehr, einen Kindergarten mit Schule, ein Altersheim, ein Casino sowie eine Sporthalle und ein Schwimmbad.