„Sight-Seeing durch Berlin mal ganz anders erleben“ verspricht die Homepage von des Kartverleihers Kart4you. In der Tat ein besonders Erlebnis, mit acht PS durch den Berliner Verkehr zu brausen, keine 30 Zentimeter über dem Asphalt der Hauptstadt, den Fahrtwind am ganzen Oberkörper spürend. Ein Spaß, den viele nur aus Hallen und abgezäunten Fahrstrecken kennen, erobert zurzeit die Straßen der Bundeshauptstadt: Karts haben ihren Weg in den öffentlichen Straßenverkehr gefunden. Für weniger als 20 Euro pro Stunde sind die kleinen Flitzer zu mieten, der Allgemeine Automobilclub warnt jedoch vor den Gefahren der Fun-Fahrzeuge.

Bereits nach wenigen Minuten Einweisung ist jedermann in der Lage ein Kart zu fahren – es gibt nur einen Vor- und einen Rückwärtsgang -, die einzige Voraussetzung ist ein bereits sechs Monate gültiger Führerschein. Das geringe Gewicht und die Leichtkrafträder lassen den kleinen Rennwagen auf bis zu 100 Stundenkilometer beschleunigen; harte Federung und direkte Lenkung sorgen für ein „Schumi-Feeling“. Einen Helm muss man, anders als der Rennfahrer jedoch nicht tragen.

Ohne Zweifel, die kleinen Flitzer sind ein Hingucker, zumindest bei Passanten und anderen aufmerksamen Verkehrsteilnehmern. Ein mulmiges Gefühl beschleicht den einen oder anderen Fahrer trotzdem zwischendurch. Gerade wenn der Verkehr dichter wird, Lkws und Busse ins Spiel kommen oder ein Spurwechsel fällig ist, fühlt man sich auf dem Kart nicht gerade in exponierter Position. Schließlich sitzt man auf einer Höhe, auf der die meisten anderen Fahrzeuge ihren Auspuff haben.

Der ADAC und der Automobilclub von Deutschland (AvD) warnen denn auch vor dem scheinbar so harmlosen Freizeitvergnügen. „Die Fahrzeuge liegen sehr tief, werden leicht übersehen und haben gar keine Knautschzone“, sagt ADAC-Sprecher Michael Pfalzgraf und der AvD betont, dass die kleinen Wagen zur Ausleihe an Gelegenheitsfahrer überhaupt nicht taugen. Diese berechtigten Warnungen scheinen Kart4you und seine Kunden jedoch nicht zu sorgen, so ist die Verleihfirma -laut eigenen Angaben- in Kürze in mehr als 100 deutschen Städten mit ihren Flitzern buchbar.