Naturisten-Hotels für Freunde der Freikörperkultur sind bis jetzt überwiegend in südlichen Gefilden zu finden, wo das Wetter es erlaubt, sich ganzjährig von lästigen Kleiderhüllen zu befreien. Als ein „völlig ungewöhnliches Konzept“ bezeichnet der Tourismusdirektor von Freudenstadt, Michael Krause, daher auch das Vorhaben, in seiner Gemeinde, inmitten des Schwarzwalds, ein FKK-Hotel zu eröffnen. Schließlich haftet dem Schwarzwald immer noch ein eher biederes, denn freizügiges Image an.

Bieder in Außenansicht und Interieur präsentiert sich auch das FKK-Naturisten Hotel „Rosengarten“ auf seiner Webseite. Fassade von Haupthaus und Anbau strahlen 60er-Jahre Charme aus, in Innern eine Mischung aus gediegen-funktionellem Hotelmobiliar und kühlen Fliesenböden. Auf Anhieb würde wohl keiner vermuten, dass hier künftig FKK-Anhänger, lediglich im Adams Kostüm, dinieren, ruhen und Wellness genießen. Gleichwohl schreibt die Hausordnung nicht nur die Kleiderlosigkeit, sondern ebenfalls eine Verpflichtung zur FKK-Philosophie vor: „In der Hotelanlage ist jeder Gast zur Nacktheit verpflichtet und lebt dies auch“. Der zukünftige Hausherr Frieder Haferkorn, Jahrgang 1957, geht gleich mit gutem Beispiel voran und präsentiert sich im Netz als bekennender Naturist mit freiem Oberkörper vor Eiche-Rustikal-Theke.

Wer jedoch das Naturisten-Hotel aus Unkenntnis der FKK-Bewegung einen ominösen Swingerclub vermutet, wird unmittelbar in seine Schranken verwiesen. Sexuelle Handlungen und Belästigungen sind ein striktes „No Go“ in dem Schwarzwälder Haus, sämtliche Aktivitäten in diesem Bereich auf die eigenen Zimmer zu beschränken. Bleibt abzuwarten, ob sich das Konzept im Südwesten Deutschlands durchsetzen kann, der Eröffnungstermin steht derzeit noch nicht fest.