Mithilfe virtueller Leibesvisitation sollen Personenkontrollen an europäischen Flughäfen künftig einfacher und sicherer werden: die EU-Kommission will speziell entwickelte Nacktscanner freigeben, die mittels elektromagnetischer Strahlen ein dreidimensionales Ganzkörperbild des Passagiers erstellen und sogar die Unterwäsche durchleuchten. Davon sind nicht alle begeistert.

Das Europäische Parlament protestierte entrüstet gegen eine europaweite Einführung der umstrittenen High-Tech-Geräte, da das Recht auf Privatsphäre verletzt werde. Auch dürfen die möglichen gesundheitlichen Risiken für Vielflieger nicht außer Acht gelassen werden. 

Der Scanner erfasst alle Gegenstände, die der Fluggast am Körper trägt und die von gängigen Metalldetektoren unbemerkt bleiben, wie z. B. Plastiksprengstoff, Keramikmesser oder andere versteckte Waffen. Die Körperumrisse des durchstrahlten Reisenden werden durch die Kleidung hindurch erkennbar – für die Kontrolleure ist er praktisch nackt, inklusive der Genitalien. Laut Europäischer Kommission kann eine so schwerwiegende Intervention in die Intimsphäre des Fluggastes jedoch mit dem Sicherheitsgewinn kompensiert werden.

Aber auch wenn die Bilder laut offiziellen Stellen weder gespeichert noch ausgedruckt oder weitergeleitet werden können – dient der Nacktscanner, der schon jetzt in Amsterdam, London und Zürich eingesetzt wird, der Sicherheit oder greift er die Würde des Passagiers an?