Mit rund 19 Millionen ausländischen Gästen erlebte Polen im Jahr 2018 einen neuen Besucherrekord. Das ergeben erste Schätzungen des Ministeriums für Sport und Touristik und der Polnischen Tourismusorganisation (POT). Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs von rund vier Prozent. Die Ostseeküste, aber auch die wichtigsten Städtereiseziele Warszawa (Warschau) und Kraków (Krakau), freuten sich über hervorragende Ergebnisse, an denen auch die polnischen Touristen ihren Anteil hatten. Die Flughäfen in Polen meldeten ebenfalls einen neuen Passagierrekord.

An der Ostsee begann die Badesaison bereits Anfang Mai mit Rekordtemperaturen. In den Ferienmonaten Juli und August waren zahlreiche Hotels in den Seebädern zu 100 Prozent belegt. Ganz vorn bei den Gästezahlen lag Polens größtes Ostseebad Kołobrzeg (Kolberg) in der Woiwodschaft Westpommern, wo schon bis zur Jahreshälfte 2,1 Millionen Gäste gezählt wurden. Sehr beliebte Ziele waren auch Gdańsk (Danzig) und Sopot (Zoppot) in der Woiwodschaft Pommern. Die milden Temperaturen hielten bis in den September an und ermunterten viele Gäste zu spontanen Kurzaufenthalten. Generell beobachten Anbieter und Veranstalter in den letzten Jahren einen Wandel in den Ostseebädern, die nun auch immer mehr außerhalb der Saison besucht werden.

Altstadt von Krakau

Blick auf die Altstadt von Krakau. Bild: Polnisches Fremdenverkehrsamt.

Neben der Ostsee zählten die Bergregionen im Süden des Landes sowie die Großstädte zu den wichtigsten Zielen für inländische Besucher wie für Gäste aus dem Ausland. Ganz vorne liegen die Hauptstadt Warszawa und die Kulturmetropole Kraków. Erste Auswertungen der Touristenzahlen sprechen von rund 13,5 Millionen Besuchern in Krakau im vergangenen Jahr. Das sind über 600.000 mehr als im Vorjahr. Von den mehr als drei Millionen Auslandsgästen lagen Besucher aus Großbritannien mit 15,7 Prozent an erster Stelle, vor den Deutschen mit 12,2 und den Italienern mit 9,8 Prozent. Die Zahl der ausländischen Touristen stieg um etwa eine Viertelmillion im Vorjahresvergleich an. In Warschau zählte man schon im ersten Halbjahr 2018 knapp drei Millionen Übernachtungen – ein Plus von 200.000 gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit liegt die Hauptstadt an der Spitze bei allen polnischen Städtereisezielen. An der Spitze der ausländischen Gäste lagen dort Deutsche, US-Amerikaner und Briten.

Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten bei ausländischen Gästen zählt das Salzbergwerk von Wieliczka. Die Reihe der Besucherrekorde im unweit von Krakau gelegenen UNESCO-Welterbe riss auch 2018 nicht ab. Mit 1,75 Millionen Gästen aus über 170 Ländern besichtigten rund 45.000 mehr als im Vorjahr die jahrhundertealten Stollen und Kammern. Die Besucher aus dem Ausland machen etwa 62 Prozent der Gäste aus, davon kamen mehr als 120.000 aus Großbritannien und rund 83.000 aus Deutschland. Mehr Besucher als je zuvor hatten auch das vor vier Jahren eröffnete Gradierwerk im Stadtpark von Wieliczka sowie die unterirdischen Heilstätten des Bergwerks zu verzeichnen.

Über gestiegene Passagierzahlen freuen sich die Betreiber der polnischen Flughäfen, die 2018 insgesamt 46 Millionen Fluggäste zählten. Das sind fast 15 Prozent mehr als 2017. Weiterhin unangefochten an der Spitze liegt der größte internationale Airport in Warszawa-Okęcie. Den Hauptstadtflughafen nutzten im vergangenen Jahr rund 17,7 Millionen Fluggäste, das sind zwei Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum. Den Löwenanteil machten dabei Auslandsflüge mit 16 Millionen Passagieren und einem Plus von über 17 Prozent im Vorjahresvergleich aus. Die Betreiber rechnen mit einer weiteren Steigerung in diesem Jahr und haben neue Investitionen angekündigt. An zweiter Stelle bleibt mit 6,7 Millionen Fluggästen und einem Plus von 16 Prozent der Johannes-Paul-II-Flughafen in Kraków. Jeweils rund 4,8 Millionen Fluggäste zählten der unweit von Katowice (Kattowitz) gelegene Flughafen der oberschlesischen Metropolregion sowie der Lech-Wałęsa-Airport in Gdańsk (Danzig). An fünfter Stelle lag mit 3,3 Millionen Passagieren der Flughafen von Wrocław (Breslau).

Bei der Polnischen Tourismusorganisation rechnet man mit einem weiteren Zuwachs an ausländischen Touristen in diesem Jahr. Dazu beitragen soll ein verstärktes Marketing. Umgerechnet rund zwölf Millionen Euro will die POT für Marketing-Aktivitäten auf den wichtigsten Quellmärkten ausgeben. Zu denen gehören neben den Ländern der Europäischen Union, aus denen bisher rund drei Viertel aller ausländischen Gäste kommen, auch die Wachstumsmärkte China, Japan und Südkorea. Aktivitäten sind auch in den USA und in Israel geplant. In einem neuen Design will sich Polen auf der diesjährigen Reisemesse ITB Berlin präsentieren, die vom 6. bis 10. März 2019 stattfindet. (FVA Polen)