Nach monatelangem Tauziehen scheint ein neuer Eigentümer für den defizitären Flughafen Lübeck-Blankensee gefunden zu sein. Wie verschiedene Medien berichten, hat die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck beschlossen, den Flughafen zum 1. Januar 2013 an den deutsch-ägyptischen Geschäftsmann Mohammad Rady Amar zu verkaufen. Amar galt bereits im Vorfeld als Favorit unter den zuletzt vier Interessentengruppen.

Nach Informationen des Hamburger Abendblatt wurde der Beschluß mit einer Mehrheit der Stimmen von CDU und SPD gefasst. Die Grünen waren gegen den Verkauf, insbesondere weil der Kaufvertrag erhebliche Risiken für die Stadt Lübeck beinhalte und dem Käufer die Möglichkeit offenhalte, aus betriebswirtschaftlichen Gründen die Betriebspflicht nicht dauerhaft aufrecht zu erhalten.

Der symbolische Kaufpreis für den Flughafen beträgt einen Euro und verpflichtet die Hansestadt, weitere Millionen Euro für verschiedene Umbauten, unter anderem eine neue Entwässerung, bereitzustellen. Amar seinerseits will 20 Millionen für den Ausbau des Airports investieren, um dann verschiedene nationale und internationale Flugverbindungen zu etablieren. Bisher lebte der Flughafen Lübeck vor allem von den Verbindungen verschiedener Billigfluggesellschaften wie Ryanair oder Wizz Air und war extrem von den Planungen dieser Fluggesellschaften abhängig.

Ob es Amar gelingt, den seit Jahren defizitären Flughafen dauerhaft zu etablieren und innerhalb von fünf Jahren in die schwarzen Zahlen zu führen – so seine persönliche Vorstellung – bleibt ob der allzu turbulenten jüngeren Geschichte des Flughafens abzuwarten. Zu wünschen wäre es jedenfalls der Region und natürlich auch den Mitarbeitern.