Unlängst wurde in Manhattan ein neu renoviertes, mehr als 2.200 Quadratmeter großes Standesamt eingeweiht – und schon schmieden New Yorks Stadtväter ehrgeizige Pläne. Der Big Apple möchte Las Vegas den Kampf ansagen und zum US-amerikanischen Primus in Sachen Hochzeits-Tourismus werden.

Dabei möchte New York besonders diejenigen heiratswilligen Paare anlocken, die sich in einem auserlesenen, kultivierten Rahmen trauen lassen und nicht, wie z. T. im Zockerparadies Vegas üblich, in Gegenwart eines Elvis-Presley-Doubles als Standesbeamten unter die Haube kommen wollen.

Im Jahr 2007 lag Las Vegas im Wettbewerb um Vermählungs-Urlauber noch relativ deutlich vorn: während in New York 66.000 Eheschließungen gezählt wurde, darunter allein rund 21.000 in Manhattan, gaben sich in der Spielerstadt in Nevada insgesamt beinahe 109.000 Verlobte das Jawort. Noch immer sind in Las Vegas die bürokratischen Umstände kleiner als im Big Apple: ohne großen Aufwand und ohne offizielle Wartezeit zwischen Antrag und Trauung kann man die Ringe tauschen, wogegen man in New York mindestens einen Tag abwarten muss.

Trotzdem ist der New Yorker Standesbeamte Michael McSweeney guten Mutes, dass seine Stadt zukünftiges Top-Reiseziel für Heiratswillige wird. Und immerhin: nach der Überholung des Standesamtes gibt es dort zumindest schon mal keine unromantischen Metalldetektoren, viel zu kleinen Räumlichkeiten und keinen simplen Geschäftszimmer-Chick mehr.