In 16 Tagen beginnen die Olympischen Sommerspiele in Peking – aber der erwartete Besucheransturm bleibt aus. Verwaiste Gästehäuser, stornierte Flugscheine: der Tourismus und die Hotelgruppen mit ihren neu gebauten Luxusherbergen sind die größten Verlierer der strengen chinesischen Visapolitik.

Schon im April, kurz nachdem die neuen Visabedingungen bekannt gegeben wurden, wurde ein Besucherrückgang von über 5 Prozent im Vergleich zu 2007 verzeichnet. Im Mai reisten schon 12,5 Prozent weniger Ausländer ein. Im August wird nur noch mit etwa 400.000 bis 450.000 Gästen gerechnet – etwa genauso viele wie im August vorigen Jahres ohne die Olympischen Spiele.

Und nun sollen die Regeln laut Auswärtigem Amt noch drastischer werden: vermeintlich wegen der Sicherheit müssen Urlauber genaue Informationen zu Krankheiten, Vorstrafen und Besuchsorten preisgeben, während Geschäftsreisende ohne eingereichte Unterlagen von Firmen, Ministerien und Provinzregierungen keinen Fuß ins Land setzen dürfen.

Durch die strikte Visapolitik wurden in Peking mehr als doppelt so viele Vier- und Fünf-Sterne-Hotels wie nötig erbaut. Und das Überangebot lässt die Preise sinken: die Hoffnungen der Hoteliers, das bis zu Zehnfache des üblichen Zimmerpreises herauszuschlagen, mussten auf das nicht mehr als Vierfache heruntergeschraubt werden.

Zumindest Pferdefans können aufatmen: in Hongkong, wo die Reitwettbewerbe veranstaltet werden, dürfen Deutsche 90 Tage lang ohne Visum verweilen. Dann stehen die Sportler zumindest nicht vor ganz leeren Tribünen…