Auch wenn altes Brauchtum mehr und mehr in Vergessenheit gerät, die Osterfeiertage sind eine Zeit, zu der man sich in ganz Deutschland auf überlieferte Traditionen besinnt und diese ausführlich zelebriert. Das Bemalen und Verstecken von Ostereiern gehört da eher schon zu den Gepflogenheiten einer modernen Zeit, viele andere Bräuche rund um das Fest gehen auf weit zurückliegende Zeiten zurück.

Da wären zum Beispiel die Osterfeuer, von denen alleine in den Höhenlagen es Harzes über 80 Stück an diesem Wochenende brennen. Das Ritual geht zurück auf heidnische Zeiten, als Wärme und Licht das Ende des harten Winters einläuteten und den Frühling willkommen heißen sollten. In Lüdge, im Weserbergland hat diese Tradition sich zu einer besonders spektakulären Aktion ausgebildet. Am Abend des Ostersonntags werden hier sechs brennende Räder den Osterberg hinabgerollt.

Viele ehemals heidnische Bräuche wurden vor Jahrhunderten von der Kirche übernommen und in das Fest zu Jesu Auferstehung integriert. Das Licht als wichtiges Symbol für das Ende der dunklen Jahreszeit, spiegelt sich in der Osterkerze wieder. Hase und Eier sind alte Fruchtbarkeitssymbole, die ebenfalls für die Wiederkehr und den Sieg des Frühlings über den Winter stehen. Das Osterlamm hingegen leitet sich vom jüdischen Passahfest ab. Es wird zum Gedenken an Gott geschlachtet und gilt als Symbol des Lebens, der Reinheit und des Friedens.

Selbstverständlich gibt es auch regional ganz spezielle Ostertraditionen. So wird in vielen Gemeinden von Rheinland-Pfalz das „Ostereiergecksen“ zelebriert. Hartgekochte Eier werden gegeneinander geschlagen. Sieger ist derjenige, dessen Ei unbeschädigt bleibt. Er erhält als Prämie das Ei des Verlierers und kann sein Glück erneut versuchen.