Ein Airbus A319 mit Passagieren an Bord landete auf einer Landebahn aus Eis

Jetzt wird auch die Antarktis vom zivilen Flugverkehr erschlossen. Ein Passagierjet, der in Hobart (Tasmanien) gestartet war, landete auf einer neu erbauten Landebahn in der Antarktis. Es war die erste Landung eines Großflugzeugs auf der Wilkins-Landebahn, die nach dem australischen Abenteurer Sir Hubert Wilkins, der als Erster vor 79 Jahren in die Antarktis flog, benannt wurde.

Die Landebahn wurde in den vergangenen beiden Jahren für etwa sechs Millionen Euro neu erbaut. Sie steht auf einem Gletscher und bewegt sich durch das Driften des Eises jedes Jahr etwa zwölf Meter. Wichtigste Aufgabe der Baumaßnahmen war das Glätten des Eises, damit auch ein Flugzeug in der Größe eines Airbus gefahrlos dort landen kann.

Die Landebahn soll glücklicherweise nicht für touristische Zwecke genutzt werden, sondern dient ausschließlich dazu, Forscher und Wissenschaftler in die Antarktis hinein- und auch wieder herauszubringen. In etwa 70 Kilometer Entfernung betreibt Australien die Forschungsstation „Casey“. Bisher konnte die Reise in die Antarktis nur per Schiff in einer wochenlangen Reise erfolgen.

In wenigen Tagen soll ein richtiger Linienbetrieb aufgenommen werden. Damit erreicht der Flugverkehr in die Antarktis ein neue Dimension. Auch bisher gab es schon vereinzelte Flugverbindungen in die Antarktis (zum Beispiel von Südamerika oder Neuseeland aus), jedoch handelte es sich hierbei zumeist um militärische Flugbewegungen.

Ob man die für große Passagiermaschinen geeignete Landebahn in der Antarktis nun als großen (wissenschaftlichen) Fortschritt bezeichnen möchte oder als einen nicht wirklich notwendigen Eingriff in einen der wenigen Flecken der Erde, in der die Natur noch fast intakt ist, muß jeder Betrachter wohl selbst entscheiden.