Schönheitsoperationen im Ausland sind zu einem Trend geworden. Brustvergrößerungen, Zahnkorrekturen und Augen-OPs sind in Osteuropa und der Türkei für einen Bruchteil dessen zu haben, was sie hierzulande kosten. Die Anbieter solcher Auslandsbehandlungen werben zudem mit Urlaubsprogrammen rund um die medizinischen Eingriffe. Die Ärztekammer Westfalen-Lippe warnt jedoch vor solchen „Billig-OPs“: Was zunächst kostengünstig erscheine, könne später teuer werden.

Es klingt verlockend: die langersehnte Schönheitsoperation inklusive eines Urlaubsaufenthalts kostet in Osteuropa rund ein Zehntel weniger als der medizinische Eingriff allein in Deutschland. Der günstigste Preis setzt sich am Markt durch, weshalb immer mehr Deutsche ins Ausland reisen, um sich dort Fett absaugen zu lassen, die Brust zu vergrößern oder korrigierende Maßnahmen an Augen und Zähnen vorzunehmen. Doch die „Schnäppchen-Mentalität“ kann die Patienten teuer zu stehen kommen. Dr. med. Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL), ist überzeugt, dass die medizinischen Qualitätsstandards in diesem Bereich oft weit unterlaufen werden. „Wer Sonderangebote mit dem Skalpell verspricht, muss irgendwo sparen. Das geht meistens zu Lasten der Qualität“, so Windhorst. Auch „Zeitungsannoncen und Fernsehauftritte seinen keine Garantie für Qualität.“ Zudem ist eine vernünftige Vor- und Nachbehandlung ist bei den meist kurz gehaltenen Aufenthalten nicht gewährleistet. Hinzu kommt, dass die Kassen seit Beginn des Jahres keine Kosten mehr für die Folgen verkorkster Schönheitsoperationen übernehmen.

Für alle, die mit dem Gedanken eines plastischen Eingriffs spielen, hat die ÄKWL eine Broschüre mit Schritten, den richtigen Arzt zu finden, herausgegeben. In dem Heft, das kostenlos heruntergeladen werden kann, sind Angaben enthalten, welche Qualifikationen der Arzt haben sollte und welche Aspekte berücksichtig werden müssen, um die richtige Entscheidung für oder gegen einen Eingriff zu treffen.