Bestürzung in Italien: ein schweres Erdbeben, das am frühen Morgen des heutigen Montag die Abruzzen erschütterte, forderte mindestens 27 Menschenleben. Auch fünf Kinder sollen sich laut italienischen Medien unter den Opfern befinden. Durch das Beben der Stärke 5,8 auf der Richterskala, das sein Epizentrum in etwa fünf Kilometern Tiefe in L’Aquila, der Hauptstadt der Region, hatte, wurden 10.000 bis 15.000 Häuser beschädigt, zahlreiche Gebäude, wie z. B. das Hotel „Duca degli Abruzzi“, stürzten ein und begruben ihre Bewohner unter sich. Dutzende Verschüttete werden noch vermisst; tausende Menschen sollen ohne Dach über dem Kopf sein.

Feuerwehr, Notärzte, Zivilschutz und freiwillige Helfer suchen derzeit in der mittelitalienischen Region fieberhaft nach Überlebenden der Katastrophe. Vor dem Hospital von L’Aquila reihen sich hunderte schockierte und verletzte Menschen in eine Schlange, um ärztlich behandelt zu werden. Die Universitätsklinik der Stadt musste wegen Einsturzgefahr schließen.

Tausende Bewohner waren in der Nacht von den Erdstößen aufgeschreckt und panisch auf die Straßen gerannt. In einigen Vierteln fielen Telefon und Strom komplett aus. Noch in der 85 Kilometer entfernten Hauptstadt Rom waren die Erdstöße spürbar.

Laut Guido Bertolaso, dem Leiter des Zivilschutzes, kämpft das Land mit dem schlimmsten Erdbeben-Drama seit dem Jahr 2002, als bei dem Zusammenbruch einer Schule im Süden des Apennin 30 Kinder ums Leben kamen. Ministerpräsident Berlusconi brach sofort seine Reise nach Russland ab und ist auf dem Weg zurück nach Italien. Laut Bertolaso wird er den nationalen Ausnahmezustand ausrufen.

Bereits in den letzten Wochen war in den Abruzzen immer wieder die Erde erzittert.