Exotische Schlangenbabys in der Kulturtasche, Schildkröteneier in der Unterhose, bunte Papageien in winzigen Plastikröhren und giftige Frösche in Flaschen – nicht nur Waffen und Drogen, sondern auch bedrohte Tier- und Pflanzenarten stellen mit von Interpol geschätzten 20 Millionen US-Dollar jährlich ein äußerst profitables Schmuggelgeschäft dar.

Am Frankfurter Flughafen sollen dem florierenden Schwarzhandel künftig eigens trainierte Artenschutzspürhunde Einhalt gebieten – allein hier wurden im vergangenen Jahr mehr als 111.000 Schmuggel-Exemplare sichergestellt, darunter neben 5.600 lebendigen Tieren auch z. B. Orchideen, Riesenmuscheln, Tigerfelle oder eingelegte Kobras. 

Laut der Umweltschutzorganisation WWF, die das Projekt initiiert hat, ist der Schmuggel eine reale Gefahr für das Fortbestehen bedrohter Arten. Hunde können mit ihrer feinen Nase selbst Objekte mit kaum wahrnehmbarem Eigengeruch erkennen und auf diese Weise nach einer zehnwöchigen Lehrzeit Gepäckstücke, ganze Containerladungen oder auch Postsendungen schnell und effektiv kontrollieren. Die Pilotprojekte in Stuttgart, Wien und Nürnberg verliefen ausgesprochen positiv.

Doch nicht nur der z. T. sehr professionell agierenden Arten-Mafia wird so der Kampf angesagt – auch Urlauber, die durch den Kauf von Elfenbein, Korallenketten oder anderen exotischen und gleichzeitig illegalen Souvenirs den Artenbestand in Gefahr bringen, werden, ob mutwillig oder fahrlässig, zu Artenschmugglern. Eine Souvenirbroschüre des WWF klärt daher über legale Mitbringsel auf.