Nach dem im vergangenen Jahr die Bahnreisenden mit massiven Ausfällen im Zugverkehr aufgrund des von der GDL initiierten Arbeitskampfes zu leiden hatten, kann es in dieser Woche auch die Flugpassagiere treffen. Der Streik im Öffentlichen Dienst der von der Gewerkschaft Verdi geführt wird, soll an einem Tag dieser Woche, vermutlich Mittwoch, auch die Flughäfen lahmlegen.

Aus Luftfahrtkreisen und Medienberichten zufolge, können am morgigen Mittwoch Arbeitsniederlegungen und zeitlich befristete Aktionen, zu Ausfällen und Wartezeiten an den deutschen Flughäfen führen. Nicht betroffen sind Airports mit Hausverträgen, wie Bremen, Dresden und Leipzig. Verdi fordert für die Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro, innerhalb von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten hingegen fünf Prozent mehr Einkommen in einem Zeitraum von zwei Jahren und fordern eine Erhöhung der Arbeitszeit von jetzt 38,5 auf 40 Stunden pro Woche.

Je nachdem, welche Gruppe bei den geplanten Streiks die Arbeit niederlegen wird, wird es für den Flugverkehr unterschiedliche Auswirkungen geben. Sollten die Bundespolizisten streiken, könnten wegen der fehlenden Sicherheitskontrollen keine Passagiere mehr an Bord. Wenn die Abfertigung, die für das Betanken und Rangieren der Maschinen zuständig ist, in den Arbeitskampf tritt, bleiben die Flugzeuge auf dem Rollfeld stehen. Fluggäste sollten sich daher in dieser Woche auf massive Verspätungen und die Streichung von Verbindungen einstellen. Eine komplette Sperrung des deutschen Luftraums aufgrund des Streiks halten Experten jedoch für unwahrscheinlich, da die Fluglotsen eine eigene Gewerkschaft gegründet haben (Gewerkschaft der Fluglotsen), deren Tarifvertrag erst am 1. November 2008 ausläuft. Bis dahin besteht für die Fluglotsen Friedenspflicht.

An den Flughäfen Frankfurt und München laufen bereits die Vorbereitungen für einen möglichen Streik. Es wurden Notfallvereinbarungen getroffen, nach denen die lebenswichtigen Einrichtungen der Airports auch im Falle einer Arbeitsniederlegung aufrecht erhalten werden können. Wolfgang Schwalm. Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport, sieht dem Streik relativ ruhig entgegen. Gegenüber spiegel-online äußerte Schwalm, dass es vor einigen Jahren schon einmal einen Warnstreik gegeben habe. Damals ei es nur kurzzeitig zu Beeinträchtigungen und einzelnen Ausfällen gekommen.