Mit dem „Parque Nacional del Este“ liegt vielleicht eines der wichtigsten Ökosysteme der Großen Antillen vor der Küste der Dominikanischen Republik. In der Unterwasserwelt der Region Bayahibe kommen Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen auf ihre Kosten. Neben einer artenreichen Fauna, die von Papageienfischen über Muränen bis hin zu seltenen Seekühen reicht, finden sich hier mehrere interessante Wracks, darunter auch eine spanische Galeone aus dem 18. Jahrhundert mit siebzehn antiken Kanonen.

Die Reviere der Dominikanischen Republik sind grundsätzlich das ganze Jahr zu betauchen, besonders geeignet sind jedoch die Monate Dezember bis Februar und für Walbeobachtungen der Zeitraum zwischen Mitte Februar und Mitte April. Die Wassertemperaturen liegen konstant bei angenehmen 25 bis 27 Grad Celsius. Mehr als 120 Fischsorten sind in dem artenreichen Gewässern des „Parque Nacional del Este“ zu sehen, unter ihnen Katzenhaie, Mantarochen, Engelfische und Barrakudaschwärme. Auch andere Meeresbewohner, wie Delfine, Buckelwale und Schildkröten sind bei Sichtweiten von bis zu 30 Meter zu bestaunen. Sogar die selten gewordenen Seekühe haben in dem Naturschutzgebiet eines ihrer weltweit letzten Rückzugsgebiete gefunden.

Zu den besonderen Attraktionen der Unterwasserwelt vor Bayahibe gehören Höhlen mit Unterwasserseen, die vor tausenden von Jahren in der letzten Eiszeit entstanden. Diese Höhlen sind von großem historischem Interesse, da sie teilweise noch von Menschen besiedelt wurden, bevor sie durch den steigenden Meeresspiegel im Ozean versanken. Heute dienen sie als Heimat von mehr als 75 Korallen- und über 60 Makroalgenarten. Der Boden im „Parque Nacional del Este“ ist zudem einer der größten Schiffsfriedhöfe aus dem 16. Jahrhundert in der Karibik. Erfahrene Taucher zieht es vor allen Dingen zum Riff von Cabo Blanco, in der Nähe der Insel Saona, wo eine gesunkene Galeone aus dem 18. Jahrhundert liegt – vollständig bestückt mit 17 antiken Kanonen.

Um die außergewöhnlichen Tauchspots des Landes zu schützen, nehmen alle Tauchschulen der Dominikanischen Republik an Umweltprogrammen, wie der „Blauen Flagge“ oder dem „Green Globe“ teil. Die strengen Regeln zum Schutz von Unterwasserfauna und -flora werden von den ausgebildeten Guides vor jedem Tauchgang erklärt. Zur Sicherung Versorgung der Taucher bei eventuellen Zwischenfällen stehen in der Dominikanischen Republik drei Dekompressionskammern zur Verfügung.