Rio De Janeiro gehört zweifelsohne zu den imposantesten und wohl auch kontrastreichsten Großstädten auf dem Globus: in der brasilianischen Metropole liegen Touristenparadies und Elendsviertel einen gefühlten Katzensprung auseinander und verdeutlichten das Dilemma indem sich die Stadt befindet: die Disparitäten innerhalb der Bevölkerung sind groß, denn nur zwei Drittel der Einwohner Rios führen ein „normales“ Leben. Die restlichen zwei Millionen Menschen der Stadt Gottes leben in den Armenvierteln von Rio. Während Touristen sich am Strand der Cocacabana die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, geht es, nur wenige hundert Meter höher, tagtäglich ums Überleben.
Geringverdiener wohnen ebenso in den Favelas, wie auch Drogendealer und Kleinkriminelle, die in den unübersichtlichen Gassen ihr Geschäft machen. Touristen sollten diese Bezirke der Stadt nur in Begleitung gut ausgebildeter Touristenführer betreten, denn wer sich hier nicht auskennt, verliert schnell mal die Orientierung. Bisher wurden derartige Führungen nur von Privatanbietern angeboten: nun im Kreise der brasilianischen Regierung jedoch ein Umdenken stattgefunden, denn diese möchte die Slums nun zu einer echten Touristenattraktion machen.
Einige Bewohner der Favelas sollen zu Touristenführern umgeschult und die ansässigen Drogengangs vertrieben werden. An der Umsetzung mangelt es zwar noch, doch die erste „Rio Top Tour“ ging bereits über die Bühne und soll ein erster Schritt sein, um den Touristen bei den anstehenden Großveranstaltungen wie der WM 2014 und Olympia 2016 mehr Sicherheit garantieren zu können.