Bereits seit 95 Jahren ist Burgers‘ Zoo, der in der niederländischen Stadt Arnheim an der Grenze zu Deutschland liegt, eine bedeutende Adresse unter den europäischen Zoos. Immer wieder hat der Tierpark durch spektakuläre Gehegelandschaften auf sich aufmerksam gemacht, in denen die Tiere fast wie in freier Wildbahn leben. Zu den jüngeren Errungenschaften von Burgers‘ zählt der „Bush“, ein überdachter Urwald mitten in Europa.

Rund anderthalb Hektar groß ist das vom Burgers‘ geschaffene Ökosystem, in dem fast das ganze Jahr über tropische Pflanzen blühen und Tiere in großer Freiheit leben. Um das Klima eines echten tropischen Regenwaldes zu simulieren, fallen das gesamte Jahr über mindestens 2200 Millimeter Regen pro Quadratmeter -allerdings immer nachts, damit die Besucher während der Öffnungszeiten trockenen Fußes durch das Gelände gelangen. Warmluftgebläse sorgen für eine gleichmäßige Temperatur.

Der „Bush“ verfügt über drei Waldtypen: neben einem mit jungen Hölzern bestücktem Pionierwald, gedeihen der Sekundärwald mit seinen Schatten spendenden Pflanzen und schließlich der Primärwald mit teilweise jahrhunderte alten, hohen Urwaldriesen. Wie in einem richtigen Dschungel gibt es auch hier natürlich Lianen, Kletterpflanzen oder Orchideen, die auf oder an Bäumen gedeihen.

Wie in einem richtigen Urwald muss sich jedoch auch der Besucher zunächst einmal an das feucht-schwüle tropische Klima gewöhnen. Eine langsame Fortbewegung lohnt sich jedoch nicht nur wegen der Temperaturanpassung, sondern auch, um die Tausenden von Tieren und Pflanzen entlang des Wegesrandes zu entdecken. Frei von Zäunen und Gittern bewegen sich Schlangenhalsvögel, Leguane, Flughunde, Frösche und Insekten durch den „Bush“. Häufig fallen sie aufgrund ihrer Tarnfarben in der „grünen Hölle“ des Urwaldes jedoch erst auf den zweiten Blick ins Auge.