Erstmals in seiner Geschichte zählte Tschechien 2017 mehr als zehn Millionen ausländische Touristen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl um 9,2 Prozent auf rund 10,2 Millionen. Auch bei den deutschen Gästen verzeichnete man mit knapp zwei Millionen ein Allzeithoch. Hier lag der Zuwachs bei 3,9 Prozent. An diese positive Entwicklung möchte man bei der ITB Berlin anknüpfen. Der Auftritt steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des 100. Jahrestags der Gründung der ersten tschechoslowakischen Republik.

Tschechiens Statistikamt zählte 2017 rund 1,95 Millionen deutsche Touristen. Das sind fast vier Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. Mit einem Anteil von fast 20 Prozent aller ausländischen Gäste steht Deutschland weiter unangefochten auf Platz Eins. Stark im Kommen sind die Chinesen. Ihre Zahl stieg 2017 um mehr als 38 Prozent auf fast eine halbe Million. Damit liegt das Reich der Mitte bei den ausländischen Besuchern auf Rang sechs. Nach einem deutlichen Einbruch im Zuge der Krimkrise ist auch die Zahl der russischen Gäste wieder stark steigend. Im vergangenen Jahr kamen von dort rund 550.000 Touristen, 35 Prozent mehr als 2016.

Ungebrochen ist die Beliebtheit von Prag. Die Hauptstadt verzeichnete mit fast 6,6 Millionen ausländischen Besuchern ein Plus von 7,2 Prozent. Während es zwei Drittel aller ausländischen Gäste dorthin zieht, ist bei deutschen Nachbarn das Interesse breiter gefächert. „Mehr als die Hälfte von ihnen wählen Ziele außerhalb Prags“, so Markéta Chaloupková, die Direktorin von CzechTourism in Berlin. Sehr beliebt seien zum Beispiel das böhmische Bäderdreieck sowie das Riesen- und Isergebirge. Es gelinge zunehmend, die deutschen Gäste von der Vielfalt Tschechiens zu überzeugen, so Markéta Chaloupková. Sie ist zuversichtlich, dass die positive Entwicklung weiter anhalten wird: „Wir möchten in diesem Jahr die Zahl von zwei Millionen Gästen aus Deutschland knacken.“

Tschechien erinnert 2018 an die Gründung des ersten tschechoslowakischen Staates vor 100 Jahren. Diesen besonderen Jahrestag will man auch auf der ITB Berlin feiern. „Gerade in den ersten beiden Jahrzehnten erlebte der junge Staat eine sehr dynamische Entwicklung“, erzählt die Direktorin. Junge Architekten schufen neue Gebäude im Stil des Funktionalismus, die heute als Ikonen des modernen Bauens gelten. Kunst und Design erlebten einen Aufschwung, Autos von Škoda, Schuhe von Bat’a oder böhmisches Glas wurden in aller Welt geschätzt. „Heute erlebt Tschechien eine neue Aufbruchstimmung, und das spüren auch viele Gäste“, so Markéta Chaloupková. (CzechTourism)