Die Tierwelt Ecuadors lockt vor allen Dingen in den Monaten Juni bis Oktober zahlreiche Besucher an die Küsten des Landes. Zu keiner anderen Zeit kann man in dem südamerikanischen Land besser Vogelbeobachtungen anstellen. Neben den gefiederten Flugkünstlern sind es auch die Giganten der Meere, die die Reisenden anlocken: auf ihrem Weg aus der Antarktis in die wärmeren Gewässer der Karibik passieren Buckelwale das Meer vor Ecuador.

Majestätisch ziehen die Fregattvögel über der Insel Corazón ihre Kreise. Hier befinden sich die Brutplätze der Seevögel, die eine Spannweite von bis zu 2, 40 Metern erreichen können. Bekannt sind die begnadeten Segler vor allen Dingen für ihre rote Brust, die sie bei der Paarung aufplustern, um Weibchen anzulocken. Neben den Fregattvögeln sind auch andere Vogelarten, wie Reiher und verschiedene Möwen vom acht Meter hohen Beobachtungsturm oder auf Kanutouren entlang der Insel bei Brut und Aufzucht der Jungtiere zu beobachten.

Ungleich größer sind die 15 Meter langen und bis zu 35 Tonnen schweren Buckelwale, die zur Fortpflanzung aus der Antarktis in die wärmeren tropischen Gewässer ziehen. Buckelwale verfügen trotz ihrer Größe und Gelassenheit über ein sehr lebhaftes Temperament, was sie vor allen Dingen mit Sprüngen zum Ausdruck bringen, bei denen sie fast zwei Drittel ihres Körpers über Wasser katapultieren. In dem ecuardorianischen Fischerdorf Puerto López haben die Wale sogar ein kleines Wirtschaftswunder geschaffen. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach schonenden Walbeobachtungen kamen immer mehr Reisende in den kleinen Ort. Mittlerweile gibt es hier 37 Unterkünfte mit einer Gesamtkapazität für 1500 Gäste. Damit die Wale noch lange ungehindert Ecuadors Küsten passieren können, hat die Regierung mehrere Schutzmaßnahmen ins Leben gerufen. So werden die Tiere mittels eines „nationalen Passes“, eines Fotos, der bei jedem Wal einzigartigen Schwanzflosse, katalogisiert und erforscht.