Als Christoph Kolumbus im Oktober 1492 das erste Mal einen Fuß auf kubanischen Boden setzte, soll er gerufen haben: „Dieses ist wohl die schönste Insel, die Menschenaugen je gesehen haben“. Der Überschwang des genuesischen Seefahrers ist durchaus nachzuvollziehen – mit mehr als 300 feinsandigen Palmenstränden, bunten Korallenriffen, einer üppig tropischen Vegetation und türkisblauem Wasser wird Kuba jedem Karibik-Klischee gerecht.

Massentourismus ist in dem exotischen Paradies für Individualisten und Naturliebhaber ein Fremdwort. Doch schon bald könnte es mit den menschenleeren Postkartenstränden und der Ruhe in den idyllischen Landschaften, die Urlaubern Muße und Erholung versprechen, vorbei sein: Im April 2009 wurden der US-Regierung neue Gesetzesentwürfe präsentiert, nach denen die 50 Jahre andauernde Einschränkung, als US-Amerikaner die größte Insel der Karibik zu bereisen, aufgehoben werden soll. Bisher gibt es z. B. noch keine Direktflüge zwischen den USA und Kuba, so dass die Anreise stark erschwert wird.

Tourismusexperten fürchten, dass sich das ursprüngliche karibische Eiland durch den künftigen Wegfall der Reisebeschränkungen in ein „Mallorca“ der Amerikaner verwandeln könnte. Wer das authentische kubanische Leben ohne Heerscharen von Urlaubern, dafür aber mit der gelassenen kubanischen Lebensart und der natürlichen Gastfreundschaft der Einheimischen noch einmal hautnah erleben möchte, sollte sich also beeilen…